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16.07.2024 | 06:00

Daimler Truck, First Hydrogen, Nikola – grüne Logistikunternehmen im Fokus

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Bildquelle: pixabay.com

Mit dem Ziel, umweltfreundlichere Technologien zu fördern und gesetzliche Auflagen zu erfüllen, stehen Logistikunternehmen vor der Entscheidung zwischen Elektro- und Wasserstoffantrieben für die Zukunft. Viele Länder haben strenge Emissionsvorschriften eingeführt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu minimieren. Während Elektroantriebe durch hohe Energieeffizienz und geringe Betriebskosten überzeugen, punkten Wasserstoffantriebe mit schneller Betankung und großer Reichweite. Wir haben uns drei Unternehmen herausgesucht, die zum Teil unterschiedliche Ansätze verfolgen und blicken auf deren aktuelle Situation.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: Daimler Truck Holding AG | DE000DTR0013 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , NIKOLA CORP. | US6541101050

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Inhaltsverzeichnis:


    Daimler Truck – Umlage der LKW-Maut

    Die Bundesregierung wird von den Logistikverbänden aufgefordert, die Einnahmen aus der CO2-basierten LKW-Maut für die Umstellung auf fossilfreie Antriebe zu verwenden. Branchenverbände drängen darauf, bis 2027 etwa 30 Mrd. EUR in diese Richtung zu investieren. Konkret sollen die zusätzlichen Mittel aus dem CO2-Aufschlag, der seit Dezember 2023 gilt, für die Förderung elektrisch betriebener Lastwagen sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur genutzt werden. Davon würde Daimler Truck sicherlich profitieren. Doch mittlerweile fährt man zweigleisig und entwickelt auch LKWs mit Wasserstoffantrieb.

    Der Konzern hat mit seinen Partnern mit dem Bau einer neuen Batteriezellenfabrik im US-Bundesstaat Mississippi begonnen. Die Anlage soll nach ihrer Fertigstellung auf einem 500 ha großen Gelände in Byhalia eine jährliche Produktionskapazität von 21 Gigawattstunden erreichen. Damit könnten rund 35.000 Elektro-LKW ausgestattet werden. Das Joint Venture Amplify, bestehend aus Accelera, Daimler Truck und Paccar, plant den Produktionsbeginn für 2027. Diese Investition ist ein deutlicher Schritt Richtung CO2-Reduktion im Transportsektor, wie CEO Kel Kearns hervorhob. Der Markt für elektrobetriebene LKWs soll in den kommenden Jahren um rund 31 % steigen. Somit ist das Unternehmen auf das Wachstum vorbereitet.

    Im 2. Quartal 2024 hat Daimler Truck weniger Fahrzeuge verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Von April bis Juni wurden 112.195 LKWs und Busse abgesetzt, was einem Rückgang von 15 % entspricht. Besonders stark fiel der Absatz in Asien um 29 %, gefolgt von Europa und Lateinamerika mit 22 %. In Nordamerika, der als wichtigster Markt gilt, sank der Absatz um 5 %. Besser lief es in der Bussparte, die einen Zuwachs von 8 % verzeichnete. Die Analysten haben im Juli 5 Kaufempfehlungen herausgegeben mit Kurszielen zwischen 46 und 61 EUR. Die Aktie notiert momentan bei 38,24 EUR.

    First Hydrogen – treibt globale Expansion voran

    First Hydrogen ist ein visionäres Unternehmen, das sich dem emissionsfreien Transport mittels grünen Wasserstoffes widmet. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen, die bei Testbetrieben eine Reichweite von mehr als 630 km erreichen konnten. Die Produktion von jährlich 10.000 bis 25.000 dieser Fahrzeuge ist für den Zeitraum ab 2025/2026 geplant. Durch die Integration bestehender Technologien und bewährter Fahrgestelle verfolgt First Hydrogen eine "Best-of-Strategie". Neben der Fahrzeugproduktion hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, die komplette Wasserstoff-Wertschöpfungskette abzudecken – von der Herstellung und Betankung bis hin zur Vermarktung. Mit laufenden Projekten in Großbritannien und Kanada und Aktivitäten in den USA und der EU hat sich das Unternehmen diversifiziert positioniert.

    Nach den erfolgreichen Tests der wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeuge in Großbritannien wächst das Interesse bei Flottenbetreibern, die auf emissionsfreie Fahrzeuge umsteigen wollen. Hier sind die Märkte in Nordamerika, Südamerika und Europa im Fokus. Besonders in Quebec gibt es großes Interesse, da Wasserstofffahrzeuge in kaltem Klima zuverlässiger sind als batteriebetriebene Fahrzeuge. In Mexiko werden zudem Diskussionen über den Ausbau eines landesweiten Wasserstoff-Tankstellennetzes aufgenommen. Die Ankündigung des neuen britischen Premierministers Sir Keir Starmer, 500 Mio. GBP zur Förderung des grünen Wasserstoffsektors bereitzustellen, um das Vereinigte Königreich als führend in der globalen Wasserstoffwirtschaft zu positionieren, ist positiv zu werten und wird vom Unternehmen auch begrüßt.

    Das Unternehmen hat die Machbarkeitsstudie für eine 35 Megawatt große grüne Wasserstoffproduktionsstätte mit angeschlossenem Montagewerk in Shawinigan begonnen. Um die Expansionsstrategie weiter zu finanzieren hat First Hydrogen eine nicht-vermittelte Finanzierung über Wandelanleihen in Höhe von 2,7 Mio. CAD arrangiert. Die Anleihen sind mit 8 % verzinst und sind in Aktien und Optionsrechte wandelbar. Die Mittel aus dieser Finanzierung sollen für allgemeine Unternehmenszwecke eingesetzt werden. Damit hat First Hydrogen die finanzielle Flexibilität, um von der globalen Bewegung hin zu grüner Technologie und nachhaltiger Mobilität zu profitieren. Die Aktie ist von der Schwäche des Wasserstoffmarktes mit nach unten gezogen worden und notiert aktuell bei 0,51 CAD.

    Nikola - Aktien unter Druck trotz Hoffnungsschimmer

    Nikola Corporation, ein US-amerikanischer Hersteller von emissionsfreien Nutzfahrzeugen, hat schwierige Zeiten hinter sich. Sein Allzeithoch markierte die Aktie bei 93 USD. Zurückzuführen sind diese hohen Kurse auf eine gute Werbekampagne und einigen irreführenden Aussagen von dem charismatischen Gründer Trevor Milton. Viele der Versprechungen erwiesen sich im Nachhinein als heiße Luft und sorgten dafür, dass der ehemals gefeierte Milton sich vor Gericht verantworten musste. Das Urteil wegen Betrugs lautete auf 4 Jahre Gefängnis. Das Unternehmen kämpft seit der Anklage um seine Glaubwürdigkeit und hatte Probleme sich Kapital zu beschaffen.

    Die Aktie ging immer weiter auf Talfahrt und erreichte ihr Tief bei 0,245 USD kurz nach der Bekanntgabe eines Reverse-Aktiensplit im Verhältnis 1:30, der den Aktienkurs wieder deutlich über die Marke von 1 USD gehoben hat. Am 25. Juni begann der Handel auf splitbereinigter Basis, wodurch Nikola die NASDAQ-Notierungsanforderungen wieder erfüllt. Diese Maßnahme bringt Nikola zumindest vorläufig Stabilität und unterstützt das Unternehmen dabei, an der Börse notiert zu bleiben. Nach dem Split lag der Tiefstkurs bei 7,35 USD, bevor es um über 50 % bis auf 11,94 USD nach oben ging.

    Trotz dieses kurzfristigen Anstiegs stehen Anleger weiterhin vor Herausforderungen. Nikola hat zwar im 2. Quartal 2024 besser als erwartete Verkaufszahlen von Wasserstoff-LKWs verbucht, ist jedoch weit davon entfernt, finanziell stabil zu sein. Insgesamt wurden 72 Class 8 Wasserstoff-Brennstoffzellen-LKWs ausgeliefert. CEO Steve Girsky erwähnte neue Kunden wie Walmart Canada und Stammkunden wie 4GEN und IMC. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 112 dieser LKWs verkauft. Die Aktie ist zuletzt wieder unter die 10 USD Marke gerutscht und notiert aktuell bei 9,98 USD.


    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle vorgestellten Kandidaten den Einstieg in die grüne Logistik möglich machen. Daimler Truck zeigt durch den Bau einer neuen Batteriezellenfabrik in den USA klare Ambitionen, seinen Marktanteil im Bereich der Elektroantriebe auszubauen. First Hydrogen beeindruckt mit seinem umfassenden Ansatz, die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette abzudecken sowie durch diverse internationale Projekte. Schließlich hat Nikola trotz vergangener Herausforderungen positive Verkaufszahlen von Wasserstoff-LKWs vorzuweisen und stabilisiert sich durch Maßnahmen wie den Reverse-Aktiensplit, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Unternehmen setzen wichtige Impulse auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft in der Logistikbranche.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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