CRASH - KI und HighTech jetzt auf dem Silbertablett! Amazon, LVMH, VCI Global, Cogia, A2Z Smart Technologies und Super Micro Computer

Amazon und LVMH – Schwache Zahlen, bröckelnde Kurse

Die Anzeichen für eine Rezession mehren sich. Denn auch die Konsumzahlen zeigen eine markante Sommerschwäche. Enttäuschend berichtete Amazon mit Erlösen von 148 Mrd. USD zwar rund 10% höhere Umsätze, Analysten schätzten im Schnitt aber gute 158 Mrd. USD. Damit konnten trotz eines soliden Anstiegs die hohen Erwartungen nicht erfüllt werden. Ein Lichtblick stellte die Leistung der Cloud-Sparte AWS dar, sie meldete ein Umsatzwachstum von 19 % und Einnahmen von 26,3 Mrd. USD. AWS trug damit 18 % zum Gesamtumsatz und 63 % zum operativen Einkommen Amazons bei.

Nicht ohne Überraschung wächst AWS schneller als das restliche Amazon-Geschäft, trotz starker Konkurrenz durch Google, Microsoft und Oracle. Um den steigenden Bedarf an Rechenleistung für KI-Modelle zu decken, plant Amazon für 2024 eine signifikante Erhöhung der Investitionen, insbesondere in Nvidia GPUs zur Unterstützung von KI-Enterprise Solutions. Die Aktie büßte seit Freitag, den 02. August rund 16 % an Kurswert ein. Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon sehen für Amazon ein durchschnittliches 12-Monats-Kursziel von 220 USD. Damit besteht wieder 38 % Potenzial.

Beim französischen Luxusgüter-Konzern LVMH machen sich auch Bremsspuren bemerkbar. Mit einem Quartals-Umsatz von 41,7 Mrd. EUR blieb das Unternehmen ebenfalls leicht hinter den Markterwartungen von 42,2 Mrd. EUR zurück. Weniger verfügbares Einkommen und veränderte Verbraucherpräferenzen drücken auf den sonst so robusten Luxusmarkt. Die Analysten von Jefferies reagierten mit einer gewissen Skepsis und senkten ihr „Halten“-Kursziel von 710 auf 690 EUR. Die Aktie notierte in Paris gestern mit 621 EUR gute 30 % unter ihrem Jahreshoch.

A2Z Smart Technologies – Mehr Einkaufen mit künstlicher Intelligenz

Wachstum trotz sinkender Konsumentenlaune kann das israelisch-kanadische Unternehmen A2Z Smart Technologies erzeugen. Denn der Clou im A2Z-Geschäftsmodell ist die Vor-Ort-Aktivierung von Kaufbegehren. Mittel zum Zweck ist ein smarter Self-Checkout-Einkaufswagen, der mit einem intelligenten Algorithmus, Touchscreen und anderen Technologien geteilte Konsumentenwünsche speichert und sogar auf vergessene Artikel auf dem Einkaufszettel hinweist. So optimiert „Cust2Mate“ das Einkaufserlebnis im Einzelhandel, indem er gekaufte Produkte scannt und die Bezahlung in einem gewohnten Warenkorb ermöglicht. An der Kasse heißt es dann einfach „Auswählen und Gehen", der Bezahlvorgang läuft über die hinterlegte Kredit- oder Kundenkarte. Nervige, lange Kassenschlangen gehören somit der Vergangenheit an!

Schon fast als revolutionär sind die smarten Big Data- und KI-Funktionen zu bezeichnen, die den Geschäftsbetrieb im Hintergrund optimieren und die geringen Margen im Einzelhandel positiv beeinflussen. So führt die Installation von „Cust2Mate“ nicht nur zu einem effizienteren Einkaufserlebnis für Kunden, sondern auch zu weniger ungenutztem Regalplatz und Personalbedarf sowie zu fortschrittlichen Kommando- und Kontrollmöglichkeiten für die Filialleiter. Unterwegs zugespielte Werbe- und Couponaktionen erhöhen den durchschnittlichen Warenkorb zusätzlich.

Gestern wurde ein Produktlaunch bekannt gegeben. Die neue Generation intelligenter Einkaufswagen „Cust2Mate 3.0“ kommen künftig beim Kunden Franprix in Paris zum Einsatz. Franprix ist eine führende Lebensmittelkette, welche über 600 Geschäfte in Frankreich betreibt. Die Markteinführung ist Teil eines Rahmenvertrags mit IR2S, einem renommierten Integrator fortschrittlicher Einzelhandelstechnologien, der die Platzierung von 30.000 intelligenten Einkaufswagen bis 2026 bei renommierten Einzelhandelsketten in Frankreich vorsieht. Die 3.0-Einkaufswagen bieten Features eines vernetzten Geschäfts, das sogar Online- und physisches Einkaufen miteinander verbindet, um exklusive Werbeaktionen und personalisierte Produktempfehlungen zu integrieren.

Der Markt für intelligente Einkaufswagen hatte in 2023 eine Größe von 1,76 Mrd. EUR und wird laut Studien weiter mit mehr als 25 % per annum wachsen. A2Z Technologies dürfte davon sehr stark profitieren. Die rund 51,5 Mio. Aktien sind zu mehr als 50 % in den Händen der Gründer, des Managements und institutionellen Investoren. Für den erreichten technologischen Vorsprung ist eine Marktkapitalisierung von 24 Mio. EUR ein Klacks. Der aktuelle Tech-Sellout ist somit eine willkommene Gelegenheit für erste Positionierungen.

VCI Global Ltd und Super Micro Computer – Ein Blumenstrauß an guten News

Ebenso Hightech- und KI-getrieben ist das Geschäft von VCI Global (VCIG). Der Kapitalmarkt und Tech-Experte rund um Nasdaq-Listings besitzt interessante Beteiligungen aus den Bereichen Künstliche Intelligenz und sichere Kommunikation. Der geschäftliche Schwerpunkt liegt auf IPO-Beratung, Fintech, KI, Robotik und Cybersicherheit. Insgesamt wurden aus Malaysien heraus schon rund 30 Unternehmen erfolgreich an die Börse begleitet. Natürlich ist VCI auch selbst erfolgreich notiert und hat vor einigen Wochen ein Dual-Listing in Frankfurt durchgeführt.

Einer der größten Deals der Unternehmensgeschichte lässt sich für VCI Global aus der Beteiligung TalkingData generieren, denn der bekannte Player sitzt schon heute mit den Global Leadern Google, Yahoo, L'Oréal, PepsiCo und Nike im Boot. VCI Global begibt sich in diesem Deal an die Seite des chinesischen Softbank Arms SB China Venture Capital (SBCVC). Außerdem erhält VCIG die exklusiven Rechte für TalkingDatas Daten-KI-Produkte und -Dienstleistungen in ganz Südostasien, wodurch das Unternehmen seine Präsenz im schnell wachsenden Daten-Analysesektor ausbaut. Der Gewinn aus dieser Listing-Transaktion könnte zum größten Geschäft in der Historie von VCI Global avancieren.

In der letzten Woche wurde der Beitritt zur AI Computing Alliance ("AICA") bekannt zu geben. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Initiative unter der Leitung von Enlight Corporation. Mit im Boot sind auch der Nvidia-Partner Super Micro Computer, sowie Fortinet und andere bekannte Tech-Player. Diese Allianz wird gemeinsam Hochgeschwindigkeits-Rechenzentren (AICCs) einrichten und das KI-Ökosystem voranbringen. Das erste AICC wird in Taiwan eingerichtet. Mit 256 Einheiten der NVIDIA H200 Tensor Core GPUs, die insgesamt 93 PFLOPS an KI-Rechenleistung generieren, wird dieses AICC in Bezug auf die KI-Rechenleistung in etwa auf Platz 15 weltweit rangieren, was es zu einem der schnellsten Rechenzentren in Asien macht. Mit den AICCs will die Allianz erstklassige KI-Dienstleistungen für Regierungen, Finanzinstitute und Unternehmen bereitstellen. Der Einstieg in die Welt der Hochleistungs-Rechner passt optimal in das zuletzt veröffentlichte Joint Venture mit dem deutschen KI-Tech-Spezialisten Cogia, der sich auf Customer Technologies und sichere Kommunikationslösungen spezialisiert hat. Das gemeinsame Projekt trägt den Namen „AiSecure und soll perspektivisch in 2025/26 an die NASDAQ geführt werden.

Nach dem Tech-Sellout in den letzten Tagen sind die Aktien von VCI Global, Cogia und Super Micro Computer (SMCI) zu stark ermäßigten Preisen verfügbar. SMCI notierte im Juli noch bei knapp 900 USD und fiel zu Wochenanfang unter 600 USD. Die Small Caps VCI Global und Cogia können für 0,28 bzw. 0,43 EUR erworben werden. Schon gestern holte die NASDAQ zum großen Gegenschlag aus. Sie hatte in den 3 Handelstagen zuvor ganze 2.000 Punkte oder 11 % verloren. Technisch ist der Markt derzeit stark überverkauft. Doch die Volatilität dürfte sehr hoch bleiben.

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Hightech-Aktien versuchen sich im Turnaround. Ein 5-Tages-Sellout hatte die Kurse um über 10 % einbrechen lassen, nachdem auch der japanische Nikkei-Index historische Verluste erleiden musste. Für dynamische Investoren ist nun eine interessante Phase des Bottom-Fishings angebrochen. Mittelfristige Investoren sollten sich die fundamentalen Kennziffern genauer ansehen.