Volkswagen und Bayer mit Problemen – 123fahrschule dagegen mit großem Wachstumspotenzial

Volkswagen - kämpft mit Herausforderungen

Volkswagen sieht sich derzeit mit spürbaren Herausforderungen konfrontiert. Trotz einer stabilen Führungsposition im europäischen Markt für batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) bleibt die Absatzlage im Jahr 2024 unter Druck. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete der Konzern in den ersten 9 Monaten einen Rückgang der weltweiten Fahrzeugauslieferungen um 2,8 %. Besonders schwache Verkaufszahlen in Europa und dem besonders kritischen chinesischen Markt drücken auf das Ergebnis. Hinzu kommt, dass der BEV-Absatz ebenfalls unter den Vorjahreszahlen bleibt, obgleich die Bestellzahlen in Westeuropa leicht zunehmen.

Trotz der globalen Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen innerhalb des Konzerns. Der Nutzfahrzeugbereich, vertreten durch die Tochtergesellschaft TRATON, konnte im 3. Quartal ein Absatzplus von 5 % verbuchen, was starke Verkäufe in Südamerika unterstreicht. Gleichwohl zeigt der Absatz über die ersten 9 Monate des Jahres eine marginale Schwächung. Besonders erfreulich ist der Gewinn neuer internationaler Märkte, welche zuvor durch Produktionsengpässe beeinträchtigt waren. Diese Entwicklungen untermauern das Bestreben von Volkswagen, sich breiter aufzustellen und abseits der Kernmärkte neue Erfolge zu erzielen.

Volkswagen steht vor der Herausforderung, seine Kostenstruktur zu optimieren, um die Marktstellung langfristig zu sichern. Im Fokus stehen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und kosteneffizienteren Produktion, um dem intensiven Wettbewerbsdruck zu begegnen. Mit Blick auf die Gesundung der Absatzdynamik bleibt der Konzern optimistisch, insbesondere durch strategische Partnerschaften und Investitionen in neue Technologien. Dennoch bleibt der Erfolg dieser Maßnahmen entscheidend, um die angestrebten Marktziele zu erreichen und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.

123fahrschule - auf dem Weg zum Marktführer

123fahrschule, Deutschlands größte überregionale Fahrschule, setzt auf eine umfassende vertikale Integrationsstrategie. Das Unternehmen deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab: von der Fahrschulausbildung über die Ausbildung von Fahrlehrern bis hin zur Produktion von Fahrsimulatoren durch die kürzlich akquirierte Foerst GmbH. Die hauseigene Software, ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie, ermöglicht effizientes Betriebsmanagement und innovative digitale Dienstleistungen und ist ein Schlüssel zum Erfolg im stark fragmentierten Markt. Die Digitalisierung spielt eine zentrale Rolle, nicht nur bei der internen Organisation, sondern auch bei der Angebotspalette für Schüler.

Am 14. Oktober hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr Branchenvertreter geladen, um über die anstehende Reform der Fahrschulausbildung in Deutschland mit der Einführung von Online-Theorieunterricht und vermehrtem Einsatz von Fahrsimulatoren zu sprechen. Das Unternehmen ist bestens positioniert, um von diesen Veränderungen zu profitieren und seine Marktposition durch die Bereitstellung digitaler Lernmittel und selbst produzierten Simulatoren weiter auszubauen. Die geplante Implementierung ab Januar 2025 unterstreicht die Dringlichkeit der strategischen Ausrichtung und verspricht erhebliche Effizienzsteigerungen. Die Flexibilität des Unternehmens ermöglicht es, die höheren Margen zum Teil an die Kunden weiterzugeben und so die Marktanteile zu erhöhen.

Der deutsche Fahrlehrermarkt mit einem Volumen von ca. 2,75 Mrd. EUR und einem Wachstum von über 16 % in den letzten Jahren bietet erhebliches Potenzial für Konsolidierung. Viele kleine Fahrschulen ohne Nachfolger sind Übernahmekandidaten. 123fahrschule nutzt diese Chance durch gezielte Akquisitionen und profitiert von der zunehmenden Attraktivität der regionalen Fahrschulen als Übernahmeobjekte. Die kürzlich abgeschlossene und überzeichnete Kapitalerhöhung von 487.556 Aktien bei institutionellen Investoren zum Preis von 2,30 EUR pro Aktie zeigt das hohe Vertrauen in das Unternehmen und seine Wachstumsstrategie. Die Analysten von Nuways sehen ein Kursziel von 7,20 EUR innerhalb von 12 Monaten. Die Aktie notiert mit 3,22 EUR deutlich über der Kapitalerhöhung, was ebenfalls positiv zu werten ist.

Bayer - Rechtstreitigkeiten wieder im Fokus

Bayer sieht sich noch immer mit umfangreichen rechtlichen Herausforderungen konfrontiert, die das Unternehmen erheblich belasten. Vor allem die langwierigen Verfahren rund um Glyphosat und PCB sind eine finanzielle Bürde. Trotz eines kurzfristigen Sieges in Philadelphia, wo das Bundesberufungsgericht Bayers Position zu Warnhinweisen stützte, drohen weiterhin hohe Schadensersatzzahlungen. Jüngst verlor Bayer einen weiteren Glyphosat-Prozess und muss 78 Mio. USD zahlen. In Washington wird ein PCB-Fall erneut geprüft, was die Unsicherheiten über die künftige Entwicklung der Rechtsstreitigkeiten erhöht. Neben den Rechtstreitigkeiten sind die auslaufenden Patente aus dem Pharma Sektor eine Herausforderung.

Im Rahmen umfassender Umbaupläne richtet sich Bayer strategisch neu aus, um den Herausforderungen besser begegnen zu können. Unter der Leitung von CEO Bill Anderson wurden bereits signifikante Anpassungen im Organisationsmodell vorgenommen. 70 % der Teams arbeiten bereits unter einer optimierten Struktur. Bis Ende des Jahres soll diese Zahl auf 80 bis 90 % ansteigen. Der Fokus liegt auf einer Verschlankung der Verwaltung sowie der Effizienzsteigerung in Entscheidungsprozessen. Damit sollen ab 2025 jährlich 2 Mrd. EUR eingespart werden. Mit dazu beitragen soll der bereits begonnene Stellenabbau. Die Rede ist von 6.400 Arbeitsplätzen allein in diesem Jahr.

Ein Lichtblick für Bayer ist die geplante Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten für das Prostata-Medikament Nubeqa. Das Unternehmen hat einen Antrag auf EU-Zulassung für eine neue Indikation eingereicht, basierend auf den vielversprechenden Ergebnissen der Phase-III-Studie Aranote. Während Nubeqa weltweit bereits für mehrere Indikationen zugelassen ist hofft Bayer, mit der neuen Anwendung den Umsatz weiter zu steigern und so einen Teil der wirtschaftlichen Herausforderungen zu kompensieren. Gleichzeitig muss Bayer jedoch weiterhin den Spagat zwischen Innovationsdruck und anstehenden Patentabläufen meistern. Diese Unsicherheiten lassen die Aktie auch nicht nachhaltig die 30 EUR Marke zurückerobern. Aktuell steht die Aktie bei 26,105 EUR.

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In einer Phase des wirtschaftlichen Wandels stehen Volkswagen und Bayer vor erheblichen Herausforderungen, während 123fahrschule mit Wachstumspotenzial glänzt. Volkswagen kämpft mit rückläufigen Verkaufszahlen und plant rigorose Sparmaßnahmen, um seine Marktstellung zu sichern. Bayer sieht sich mit kostspieligen Rechtsstreitigkeiten und dem Druck auslaufender Patente konfrontiert, während es sich strategisch neu ausrichtet und einen Stellenabbau vorantreibt, um langfristig Effizienz zu steigern. Im Gegensatz dazu nutzt 123fahrschule digitale Innovationen und Akquisitionen, um im fragmentierten Fahrschulmarkt zu expandieren und von bevorstehenden Reformen zu profitieren.