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30.07.2024 | 06:00

thyssenkrupp, Globex Mining, Barrick Gold – in welcher Aktie steckt das meiste Potenzial?

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Bildquelle: pixabay.com

Inmitten einer turbulenten Phase auf den globalen Märkten stehen Unternehmen der Rohstoffbranche vor enormen Herausforderungen. Jüngste Entwicklungen haben die Volatilität erhöht, wie die Nachrichten über das unerwartet starke Wachstum der Rohstoffimporte Chinas im Juli deutlich zeigen. Trotz dieser positiven Signale blieb die Reaktion der Börse verhalten, denn es gab auch negative Zeichen, wie beispielsweise den fallenden Kupferpreis. Kupfer dient als Frühindikator für die Wirtschaftskraft weltweit. Anleger lauern nun gespannt auf den möglichen Rebound, während Marktbeobachter über die Ursachen und zukünftigen Chancen diskutieren. Wir sehen uns heute ein Stahl-, ein Bergbau- und ein Goldunternehmen an und schauen, wer das meiste Potenzial hat.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093 , BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    thyssenkrupp – erneute Prognosekappung

    Im 2. Quartal des Geschäftsjahres 2023/2024 hat thyssenkrupp wichtige Fortschritte bei der strategischen Neuaufstellung erzielt. Das teilte der Konzern am 15. Mai mit. Trotz eines Umsatzrückgangs auf 9,1 Mrd. EUR und eines geringeren bereinigten EBIT von 184 Mio. EUR, aufgrund fehlender Einmaleffekte, übertrafen der Free Cashflow vor M&A, aufgrund saisonaler Effekte, den Vorjahreswert. Das Performance-Programm „APEX“ trug dazu bei, Effizienzsteigerungen umzusetzen. CEO Miguel López betonte, dass die Maßnahmen insbesondere im Stahlbereich und bei Marine Systems Wirkung zeigen. Die Jahresprognosen für das bereinigte EBIT und den Free Cashflow vor M&A sollten bestehen bleiben.

    Doch diese Planungen sind seit dem 25. Juli Vergangenheit. Angesichts der vorläufigen Ergebnisse für das 3. Quartal und der gesamtwirtschaftlichen Bedingungen hat der Konzern seine Jahresprognose erneut gesenkt. Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatzrückgang von 6-8 % und ein bereinigtes EBIT von über 500 Mio. EUR. Der Free Cashflow vor M&A wird auf etwa -100 Mio. EUR geschätzt, verglichen mit der zuvor erwarteten positiven Entwicklung. Hauptgrund ist das weiterhin herausfordernde Marktumfeld. Trotz der Effizienzsteigerungsmaßnahmen im Rahmen des Programms „APEX“ konnte das Unternehmen die negativen Markteinflüsse nicht vollständig ausgleichen.

    Dabei versuchen die Essener sich für die Zukunft aufzustellen. Der Aufsichtsrat gab grünes Licht für die 20 %-Beteiligung von EP Corporate Group am Stahlgeschäft, nachdem der Vorstand Ende April eine Grundsatzeinigung erzielt hatte. Der Deal soll noch im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen werden. Diese strategische Partnerschaft zielt darauf ab, eine widerstandsfähige und klimafreundliche Stahlproduktion zu gewährleisten und somit die Zukunft der deutschen Stahlindustrie zu sichern, was bei den gegenwärtig hohen Energiekosten in Deutschland eine Herausforderung ist. Nach der erneuten Prognosekappung sackte die Aktie auf ein neues 4-Jahrestief ab und notiert aktuell bei 3,527 EUR.

    Globex Mining – deutlich unterbewertet

    Globex Mining (Globex) verfolgt einen Geschäftsansatz, um für Aktionäre Mehrwert zu schaffen, indem das Unternehmen Mineralgrundstücke erwirbt, diese durch Exploration, Optionen oder Joint Ventures verbessert, zur Produktion entwickelt, oder in bestimmten Fällen Projekte komplett verkauft. Im Gegensatz zu den meisten anderen Junior-Explorationsunternehmen besitzt Globex seine Grundstücke, von denen viele zur Option stehen. Das bedeutet, dass sich andere interessierte Unternehmen diese Liegenschaften sichern können und dort die nötigen Explorationsarbeiten durchführen, um die Projekte in Produktion zu bringen. Dafür erhält Globex Barzahlungen, Aktien und Lizenzgebühren bei der Produktion. Auf diesem Weg ist es dem Unternehmen gelungen, die Erkundungsrisiken an die Optionierungspartner zu übertragen und stark zu wachsen. Das Unternehmen hält derzeit 249 Grundstückspakete, die sich zu über 99 % in Nordamerika befinden und somit sichere Jurisdiktionen darstellen.

    Derzeit besitzt Globex 105 Projekte bei denen das Unternehmen Lizenzeinnahmen bei der Produktion erhält. Durch das breite Rohstoffportfolio, das Basismetalle, Edelmetalle, Spezialmetalle und Mineralien umfasst, ist das Unternehmen sehr diversifiziert aufgestellt. Am 8. Juli hat das Unternehmen 2 vielversprechende Goldprojekte erworben: die ehemalige Eldrich-Goldmine nordwestlich von Rouyn-Noranda und das Goldgrundstück Porcupine West westlich von Duparquet, Quebec. Die Akquisition erfolgte im Austausch gegen Rich Lake und Lac à l’Eau Jaune ohne Bargeld oder Aktien. Der Eldrich Gold Mine wird großes Potenzial zugeschrieben, das bisher ungenutzt blieb. Hier kann man auf die langjährige Expertise von CEO Jack Stoch vertrauen, der seit 1983 das Unternehmen leitet.

    Während andere Junior Explorer mit einem Projekt Marktwerte von mehreren Mio. CAD haben, müsste man bei Globex, selbst wann man nur 1 Mio. CAD je Projekt ansetzt, auf eine Marktkapitalisierung von 249 Mio. CAD kommen. Tatsächlich sind es nur rund 52 Mio. CAD. Diese Diskrepanz ist erstaunlich. Das sieht auch das Management von Globex Mining so und hat das Aktienrückkaufprogramm erneuert. Damit ist es dem Unternehmen möglich, bis zu 1 Mio. Aktien zurückzukaufen. Aktuell gibt es vollverwässert lediglich rund 58 Mio. Aktien. Das Programm startet ab dem 2. August. Das Unternehmen verfügt aktuell über mehr als 20 Mio. CAD an Barmitteln und kann den Rückkauf problemlos stemmen. Die Aktie hat zuletzt von 1,18 CAD konsolidiert und notiert derzeit bei 0,92 CAD.

    Barrick Gold - starke Q2 Zahlen voraus

    Barrick Gold Corporation veröffentlichte am 16. Juli die vorläufigen Produktionszahlen für das 2. Quartal, die mit 948.000 Unzen Gold und 43.000 t Kupfer beeindruckten. Auch die Verkaufszahlen waren erfreulich: Diese lagen bei 956.000 Unzen Gold und 42.000 t Kupfer. Bei einem durchschnittlichen Goldpreis von 2.338 USD pro Unze und einem Kupferpreis von 4,42 USD pro Pfund weisen diese Zahlen auf ein solides Quartal hin. Insgesamt erwartet das Unternehmen eine progressive Produktionssteigerung gegen Jahresende, mit einem Schwerpunkt auf der zweiten Jahreshälfte. Die endgültigen Zahlen sind für den 12. August angekündigt.

    Im Vergleich zum ersten Quartal konnte Barrick seine Goldproduktion im 2. Quartal steigern. Gründe hierfür waren vor allem erhöhte Fördermengen in Turquoise Ridge, nach Wartungsarbeiten und ein erfolgreicher Hochlauf in Porgera sowie signifikante Zuwächse in Tongon, North Mara und Kibali. Diese Fortschritte wurden teilweise durch geplante Produktionsrückgänge in Cortez und Phoenix ausgeglichen. Bei den Kupferzahlen hat sich ebenfalls ein positiver Trend gezeigt, hauptsächlich durch höhere Gehalte und Rückgewinnungen in Lumwana. Die Kosten sind aufgrund der erhöhten Produktionsleistung und Effizienzsteigerungen ebenfalls gesunken, obwohl höhere Abraumarbeiten in Lumwana für leicht gestiegene Gesamtkosten sorgten.

    Wesentliche Fortschritte meldete Barrick auch bei den Projekten in der Loulo-Goldmine in Mali und in Port Moresby, Papua-Neuguinea. CEO Mark Bristow betonte die langfristige Bedeutung des Minenkomplexes Loulo für den Konzern und die malische Wirtschaft, während in Port Moresby die Produktionsziele trotz Herausforderungen durch Erdrutsche übertroffen wurden. Die Wiederaufnahme des Betriebs in der Porgera-Mine zeigt positive Ergebnisse und es wurden umfassende Maßnahmen ergriffen, um sowohl die Produktion aufrechtzuerhalten als auch die lokale Gemeinschaft zu unterstützen. Die Aktie ist durch den starken Preisverfall bei Kupfer wieder ins Rutschen gekommen und daher aktuell für 17,79 USD zu haben.


    Abschließend lässt sich sagen, dass jede der analysierten Aktien durchaus Potenzial bieten. thyssenkrupp kämpft mit einer erneuten Prognosekappung und sieht sich aufgrund eines herausfordernden Marktumfelds in Schwierigkeiten, versucht jedoch durch strategische Partnerschaften und Effizienzprogramme langfristig stabiler zu werden. Globex Mining wächst organisch und erscheint deutlich unterbewertet. Für rohstoffinteressierte Anleger ist die Aktie auch durch die breite Diversifizierung interessant. Barrick Gold zeigt durch ansprechende vorläufige Produktionszahlen und signifikante Fortschritte in seinen Projekten vielversprechende Anzeichen, leidet jedoch unter dem jüngsten Preisverfall bei Kupfer.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Aufsichtsrat – Der Aufsichtsrat ist ein Kontrollorgan der Aktiengesellschaft und wird von der Hauptversammlung bestellt.
    3. Vorstand – Das eigenverantwortliche und geschäftsführende Organ einer Aktiengesellschaft ist der Vorstand.

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    Die Börse gibt und nimmt. Nach einer starken Korrektur im Juli, gab es im August einen wahren Kaufrausch zu beobachten. Die alten Zugpferde erreichten aber überaschenderweise keine neuen Höchststände. Das interpretieren Charttechniker als gefährliches Doppel-Top mit einem anschließenden Verkaufstrigger, der sich in der letzten Woche bereits in Stellung gebracht hat. Während die großen Titel sich also Tag für Tag weitere Verkäufe einhandeln, können die Verlierer der letzten Monate wieder neue Beachtung auf sich ziehen. Und wenn die Rotation gelingt, winken hier schnelle Rebounds mit ordentlichen Renditen. Wir nehmen ein paar Turnaround-Kandidaten unter die Lupe.

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    • E-Mobilität
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    Die E-Mobilität ist in Europa zum Politikum geworden. Denn freundlich lächelnd muss die EU die um rund 25 % günstigeren China-Importe zulassen. So sind in der letzten Woche zwar Strafzölle in Kraft getreten, sie trafen aber ebenso die in Asien produzierten deutschen Modelle, welche für den europäischen Markt vorgesehen sind. Langfristig werden sich Handelskriege immer negativ auf die Konjunktur auswirken, weil der Konsument weiter verunsichert wird. Der schiebt den Neuwagenkauf in die Zukunft, die hiesigen Händler ersticken in der werksseitig ausgelieferten Schaufenster-Ware. Insgesamt setzt dies die eh schon taumelnde Konjunktur weiter unter Druck, nach Varta wird es wohl auch weitere Sanierungsfälle im Sektor geben. Wir richten die Lupe auf einen schwierigen Sektor und stoßen auf interessante Chancen!

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