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15.06.2023 | 04:44

Tägliche neue Rekord-Kurse, aber wo bleibt die perfekte Batterie? Varta, First Phosphate, Volkswagen im Fokus

  • E-Mobilität
  • Batteriemetalle
  • Rohstoffe
  • Technologie
Bildquelle: pixabay.com

Ohne einen nächsten Evolutionsschritt bei den Antriebsbatterien wird es wohl noch lange dauern, bis die E-Mobilität den Verbrenner-Markt ersetzen kann. Kurze Lebensdauer, wenig Flexibilität und hohe Produktions- und Entsorgungskosten stehen einem ökonomischen Ansatz entgegen, auch wenn die rot-grüne Regierung diese Fakten gerne unter den Tisch kehrt. Letztendlich hat es die Politik auch nicht geschafft, den Strom entsprechend „nachhaltig“ und zu einem günstigen Preis bereitzustellen. Wer also Ökologie politisch fördern will, muss dafür sorgen, dass sich die Strompreise wieder halbieren und sämtliche derzeit noch notwendigen fossilen Bestandteile aus dem Mix verschwinden. Der aufgeklärte Verbraucher bestellt sonst doch wieder einen verbrauchsgünstigen Verbrenner, auch wenn er ihn irgendwann wohl in die EU importieren muss. Wo liegen die Chancen für dynamische Anleger?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

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Inhaltsverzeichnis:


    Terry Lynch, CEO, Power Nickel
    "[...] Power Nickel bringt die Zusammenarbeit in erster Linie zwei Vorteile: Wir können in Zukunft einen größeren Bereich der Wertschöpfungskette abdecken und wir sind trotz der weitreichenden Kooperation mit allen positiven Folgen weitreichend unabhängig geblieben. Eine derartige Konstellation gibt es selten. [...]" Terry Lynch, CEO, Power Nickel

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    Volkswagen – Mit einer neuen Technik den Markt aufmischen

    Diese Nachricht könnte zum Gamechanger in der Batterietechnik werden. Mit einem neuen Produktionsverfahren für E-Mobilitäts-Aggregate will Volkswagen künftig mehrere hundert Euro einsparen, so die aktuellen News. Es geht um eine Trockenbeschichtung, die statt der Nassbeschichtung den Energieverbrauch bei der Zellherstellung um ca. 30 % senken soll, erläuterte Sebastian Wolf als Vorstand der VW-Batterietochter PowerCo.

    Jahrelang suchen Ingenieure schon nach einer umweltfreundlichen und gleichzeitig ökonomischen Revolution in der Batterietechnik. CEO Wolf ist sich sicher, dass diese neuartige Technologie, die bereits seit 2020 erforscht wird, auch weltweiten Einsatz finden könnte. Im konzerneigenen Batteriewerk in Salzgitter soll jetzt eine Pilotanlage installiert werden, in der weitere Tests durchgeführt werden. Nach 40 Mio. EUR Initialbudget, möchte VW weitere Millionen in die Entwicklung fließen lassen. In Valencia entsteht bis 2026 einer der größten Gigafabriken in Europa. Auch in Kanada will VW demnächst investieren. Spannend wird sein, ob es deutschen Ingenieuren gelingt, die neue Technologie auf Massentauglichkeit zu trimmen. Elon Musk hat es bereits versucht, aber zuletzt öffentlich eher abgewunken.

    Der Wolfsburger Autobauer ist international im Ranking der E-Mobilität etwas zurückgefallen, zu stark ist derzeit die billige Konkurrenz aus China. Mit dem neuen Verfahren möchte man den Markt in Zukunft aber gehörig aufrollen. Der VW-Aktie täte eine Vitaminspritze gut, denn trotz neuer DAX-Höchststände steht das Schwergewicht per Jahresmitte immer noch 8 % im Minus.

    First Phosphate – Schritt für Schritt in die Lieferkette

    Als möglicher Rohstoff für eine neue Batterie-Technologie wird immer wieder Phosphat in Betracht gezogen. Ob und wann ein neuartiges Aggregat am Markt wirklich Traktion erlangen kann, ist bislang mehr als fraglich, denn Autobauer setzen weltweit auf das Fortbestehen der Li-Ionen-Technologie. Dies, obwohl Lebensdauer, Ladezyklen und Reichweite immer noch große Einschränkungen bedeuten.

    Der kanadische Rohstoff-Explorer First Phosphate (PHOS) hat sich in der Region Saguenay-Lac-St-Jean der Provinz Quebec mehr als 1.500 km² Konzessionsflächen gesichert, die das Unternehmen nun aktiv erschließt. Ziel ist es, eine industrielle Abbaustätte für hochreines Phosphatkonzentrat zu schaffen, das für künftige Technologien unabdingbar ist. Phosphat wird seit einigen Jahren neben der Verwendung in der Landwirtschaft auch als Batteriematerial gehandelt.

    First Phosphate berichtet aktuell von einer Verstärkung des Management-Teams mit Isobel Sheldon, einer namhaften Unternehmerin aus dem Batteriesektor. Sie stammt von der Beratungsfirma Oakpolytech Ltd. und wird ein neues Mitglied im Beirat von First Phosphate sein. Als Branchenveteranin ist sie seit 20 Jahren in der Lithium-Ionenbatterie-Branche tätig. Sie wurde bereits von Ihrer Majestät der Königin von England für ihre langjährigen Verdienste um die Entwicklung von E-Antriebsbatterien mit dem „Order of the British Empire“ ausgezeichnet. "Frau Sheldon passt hervorragend in unser Team. Die Entwicklung und Nachhaltigkeit der Batteriebranche liegt ihr sehr am Herzen und mit ihrer langjährigen Erfahrung auf diesem Gebiet wird sie uns in den kommenden Entwicklungsphasen eine wichtige Orientierungshilfe sein", meint John Passalacqua, der CEO von First Phosphate. Primäres Ziel wird es sein, den Aufbau heimischer Lieferketten für die wachstumsstarke Batteriebranche im Megatrend der Dekarbonisierung zu gestalten.

    First Phosphate kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, den Transport- und Verkehrssektor auf effiziente und umweltverträgliche Weise umzugestalten. Man plant strategisch, sich direkt vertikal von der Abbauquelle in die Lieferketten größerer nordamerikanischer LFP-Batteriehersteller zu integrieren. Diese benötigen aktives LFP-Kathodenmaterial in Batteriequalität aus einer konsistenten und sicheren Lieferquelle. Die PHOS-Aktie konsolidiert derzeit bei etwa 0,50 CAD, erreichte im Februar aber auch schon Kurse über 1,15 CAD. Hier wird Zukunft gehandelt!

    Der Blick auf den E-Mobilitäts-Sektor zeigt eine klare Konsolidierung im laufenden Jahr 2023. Nach starken Anstiegen auf 24-Monatssicht sind derzeit interessante Konsolidierungs-Niveaus erreicht Quelle: Refinitiv Eikon vom 14.06.2023

    Varta – Das sieht nach einem Turnaround aus

    Die Aktie des Batterie- und Speicherherstellers Varta scheint den Turnaround nun gemeistert zu haben. Nach Ausverkaufskursen von Anfang Juni bei 13,95 EUR konnte sich der Wert kraftvoll in Richtung 18 EUR absetzen. Wir hatten zuletzt bereits angemerkt, dass unter den Analysten unisono schlechte Stimmung vorherrschte und es nun im Sinne von „Wenn alle mal verkauft haben, kann es ja nur noch steigen“ zu einer schönen Erholung gekommen ist. Der Chart jedenfalls macht Hoffnung!
    Meint im fundamentalen Sinne natürlich nicht, dass die operativen Probleme bereits gelöst sind. Im Gegenteil: Auch im laufenden Quartal wird es noch zu Enttäuschungen und Anpassungen kommen. Denn noch immer ist ein notwendiger Arbeitsplatzabbau nicht umgesetzt und auch die Kostenseite für Energie und Rohstoffe scheint bislang kein grünes Signal zu senden. Was allerdings weiterhin kurstreibend sein könnte, sind nötige Eindeckungen von Leerverkäufern, die bei steigenden Kursen ordentliche Negativrenditen einfahren. Insofern stehen die Ampeln kurzfristig immer noch auf "Grün". Wer tief investiert hat, zieht nun einen Trailing-Stop mit 10 % Abstand ein und "lässt die Kuh noch auf der Weide äsen".


    Die technologische Entwicklung im Bereich E-Mobilität ist im Vergleich zum knapp 150 Jahre alten Verbrenner-Markt noch in den Kinderschuhen, wenngleich die Geschwindigkeit schon beeindruckt. Zusätzlich suggeriert die Politik mit dieser neuen Technologie einen grünen Fußabdruck, auch wenn er nur ideologisch gefärbt wurde und keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhält. VW, Tesla und BYD treiben den hochdynamischen Markt. Traditionelle Unternehmen wie Varta müssen mit den neuen Gegebenheiten erst zurechtkommen. First Phosphate agiert auf der Rohstoffseite in der richtigen Richtung und kann zum Materiallieferanten heranwachsen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    3. Vorstand – Das eigenverantwortliche und geschäftsführende Organ einer Aktiengesellschaft ist der Vorstand.

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