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28.05.2025 | 06:00

Smarte Innovationen für starke Renditen: BioNTech, BioNxt Solutions, Siemens Healthineers

  • Biotech
  • Medizintechnik
Bildquelle: pexels.com

Damit ein neuer Wirkstoff auf den Markt kommen kann, muss er bestehende Alternativen ausstechen – es kommt bei Biotech-Unternehmen also auf Innovationen an. Auch in der Medizintechnik müssen Neuerungen zuallererst Patienten zu Gute kommen. Doch Forschung und Entwicklung sind teuer. Wir analysieren, wie BioNTech, BioNxt Solutions und Siemens Healthineers Innovation schaffen und was das für Anleger bedeutet.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , SIEMENS HEALTH.AG NA O.N. | DE000SHL1006

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Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech will „Immuntherapie-Powerhouse“ werden

    2020 schaffte das Mainzer Unternehmen BionTech mit seinem Corona-Impfstoff auf Basis der mRNA-Technologie den ganz großen Wurf. Selbst heute verdient das Unternehmen noch an dem Vakzin. Doch die Umsätze schwinden: 2024 sank der Umsatz von 3,82 Mrd. EUR im Vorjahr auf 2,75 Mrd. EUR – zugleich schrieb BioNTech einen Jahresverlust von 665 Mio. EUR nach zuvor hohem Gewinn. Auch im ersten Quartal des laufenden Jahres schwächelte der Umsatz und blieb mit 182,8 Mio. EUR sogar noch leicht unter dem Vorjahreszeitraum. 97 % der Erlöse im Quartal stammten weiterhin aus der COVID-19-Allianz mit Pfizer. Die Zahlen zeigen, dass es sich durchaus lohnen kann, innovativ zu sein – noch heute profitieren die Mainzer von ihrem Impfstoff-Coup. Parallel sucht man bei BioNTech aber bereits nach den Lösungen von morgen.

    BioNTech setzt alles daran, ein „Immuntherapie-Powerhouse“ zu werden, wie es CEO Uğur Şahin formuliert. Dafür investiert das Unternehmen in Forschung: Allein im ersten Quartal 2025 lagen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung bei 526 Mio. EUR (Vorjahr: 507 Mio. EUR) - das ist deutlich mehr als der Quartalsumsatz. Der Schwerpunkt liegt auf zwei „pan-tumor“-Programmen und mRNA-Krebsimpfstoffen. Bis 2030 will BioNTech eine diversifizierte Multi-Produkt-Onkologie-Plattform aufbauen und auf diese Weise nach dem Corona-Impfstoff weitere Cashcows etablieren.

    BioNxt: Innovative Darreichungsformen bei MS und Co

    Einen gänzlich anderen Weg geht das kanadische Unternehmen BioNxt. Statt auf experimentelle Wirkstoffe legt das Unternehmen einen Fokus auf innovative Formen der Verabreichung von bestehenden Wirkstoffen. Dazu gehört etwa die sublinguale Verabreichung in Form von Wirkstoffen über die Mundschleimhaut oder die Anwendung von Wirkstoffpflastern auf der Haut. 2025 stehen für das Unternehmen mehrere Meilensteine an: BioNxt plant den Start von Bioäquivalenz-Studien für seinen Wirkstoff BNT23001, eine sublinguale Cladribin-Therapie gegen Multiple Sklerose sowie die Entwicklung einer sublingualen Therapie für Myasthenia Gravis, eine neurologische Autoimmunerkrankung, die sich durch Muskelschwäche äußert. Den weltweiten Markt für Myasthenia-Gravis-Therapien schätzen die Marktforscher von Clinical Trials Arena bis 2032 auf bis zu 6,7 Mrd. USD.

    Obwohl BioNxt durch den Fokus auf innovative Darreichungsformen weniger stark in die experimentelle Forschung eingebunden ist, wie etwa BioNTech, partizipieren beide Unternehmen doch am Trend hin zu mehr personalisierter und präziser Medizin. Während personalisierte Krebsimpfstoffe jedoch hochkomplex sind und hohe Forschungsausgaben nötig machen, sind neue Applikationsformen, die es Patienten nicht selten einfacher machen, eine Therapie konsequent umzusetzen, vergleichsweise günstig zu haben. Einen Patentschutz strebt BioNxt Solutions für seine Produkte dennoch an. Das sichert künftige Erträge. Damit die Lösungen von BioNxt Patienten auch zu Gute kommen, will das Unternehmen noch in diesem Jahr Kontakte zu potenziellen Partnern anbahnen. Der Vorteil dabei: Etablierte Wirkstoffe sind Ärzten und Patienten bereits bekannt und werden kontinuierlich nachgefragt. Innovative Darreichungsformen können aber Vorteile bieten und dafür sorgen, dass Ärzte bestehende Therapien umstellen.

    Siemens Healthineers: Beim Marktführer sprudeln die Gewinne

    Dass es sich sehr lohnt, in seiner Nische zum Marktführer zu werden, zeigt der Erfolg von Siemens Healthineers. Der Spezialist für Medizintechnik ist in den Bereichen bildgebende Diagnostik, Labordiagnostik, minimalinvasive Therapien und Krankenhaus-Dienstleistungen tätig. Vor allem die Verzahnung von Diagnose und Therapie ist für Siemens Healthineers ein Wachstumsfeld. Das Unternehmen will den gesamten Patientenpfad abdecken – von der Früherkennung (Diagnose) über die Therapie bis zum Monitoring. So ermöglicht etwa die Übernahme von Varian eine integrierte Krebsbehandlung, bei der bildgebende Verfahren, Planung und Bestrahlung aus einer Hand kommen. Insgesamt ist das Unternehmen wachstums- und ertragsstark: Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 stieg der Umsatz auf 5,48 Mrd. EUR, was einem Anstieg um 5,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Besonders die Bereiche Bildgebung (+7,6 %) und Onkologie/Varian (+6,2 %) trugen zu diesem Wachstum bei. Unterm Strich erzielte Siemens Healthineers im ersten Quartal seines Geschäftsjahres einen Nettogewinn von 478 Mio. EUR und damit 11 % mehr als im Vorjahresquartal.

    Optimismus bei BioNxt – Skepsis bei BioNTech

    An der Börse gilt Siemens Healthineers längst als Marktführer und weckt daher hohe Ansprüche. Die Aktie konnte diesen nicht genügen und verlor auf Sicht von sechs Monaten 6 %. Noch schlechter sieht es bei BioNTech aus: Hier sehen Anleger schwindende Corona-Umsätze, während künftige Blockbuster noch immer fern scheinen. Auch die hohen Forschungsausgaben sehen manche Anleger kritisch und schickten den Wert in den letzten sechs Monate um 23 % nach unten. Satte 104 % zugelegt hat dagegen die Aktie von BioNxt. Der Markt honoriert die bevorstehenden Studien zu Multipler Sklerose sowie eine Mitteilung des Europäischen Patentamts über die Absicht zur Erteilung eines Patents über die sublinguale Verabreichung von Wirkstoffen. Angesichts der geringen Marktkapitalisierung von unter 40 Mio. EUR muss die Aktie von BioNXt zwar als spekulativ gelten, die Perspektive ist aber vielversprechend: Der Spezialist für alternative Darreichungsformen scheint seine Nische gefunden zu haben und kann jetzt auf die Suche nach weiteren Partnern gehen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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