02.12.2024 | 05:10
Rivian, First Hydrogen, Volkswagen VZ – Expansion setzt sich fort
Die Automobilindustrie ist gemessen am Umsatz die größte Branche des Verarbeitenden Gewerbes und der mit Abstand bedeutendste Industriezweig in Deutschland. Aktuell jedoch stecken die deutschen Autobauer in der Krise und kommen aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. Im Hintertreffen befinden sich diese vor allem bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. In den letzten Jahren sind in diesem Bereich herausragende Unternehmen entstanden, die aufgrund ihrer vielversprechenden Zukunftsperspektiven ein enormes Potenzial für Kurssteigerungen bieten.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , Rivian Automotive | US76954A1034
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] 2020 sind die Würfel in der Automobilindustrie endgültig in Richtung Elektromobilität gefallen. [...]" Dirk Harbecke, Executive Chairman, Rock Tech Lithium Inc.
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Rivian mit Milliardenspritze
„Make America great again!“ ist ein Slogan, der in Präsidentschaftswahlkämpfen der Vereinigten Staaten mehrfach gebraucht wurde. Prominent von Ronald Reagan im Rahmen seines Wahlkampfs 1980 benutzt, machte ihn Donald Trump in seinem Wahlkampf 2016 zum Hauptmotto und holte ihn auch beim jüngsten Coup im November des laufenden Jahres wieder aus der Mottenkiste.
Der Satz zielt darauf ab, die heimische Wirtschaft zu fördern, koste es, was es wolle. Neben der Verhängung von Zöllen auf Importe aus zum Beispiel Kanada, Mexiko und China stehen Förderungen in Form von Darlehen an heimische Unternehmen auf der Agenda. Zur Förderung der Elektroautoindustrie erhielt der Hersteller Rivian in der vergangenen Woche eine vorläufige Zusage für ein Darlehen in Höhe von bis zu 6,6 Mrd. USD vom Advanced Technology Vehicle Manufacturing Loan Program des US-Energieministeriums. Neben Rivian wurden bereits Tesla und General Motors ähnliche finanzielle Unterstützungen gewährt.
Das Darlehen wird primär zur Unterstützung des Baus einer neuen Produktionsstätte in Stanton Springs North, Georgia, vergeben. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die lokalen Produktionskapazitäten erheblich zu steigern, um sowohl die Nachfrage auf dem US- als auch dem internationalen Markt besser bedienen zu können. Rivian plant, in dieser neuen Fabrik seine Mittelklasse-Plattform zu fertigen. Die Errichtung der Anlage erfolgt in zwei Phasen, wobei nach deren Vollendung eine jährliche Produktionskapazität von 400.000 Fahrzeugen erreicht werden soll. Die erste Phase soll bis zum Jahr 2028 abgeschlossen sein und wird in Georgia rund 7.500 neue Arbeitsplätze sowie weitere 2.000 Arbeitsplätze im Baugewerbe schaffen.
Aus charttechnischer Sicht steht die Rivian-Aktie vor einer wichtigen Widerstandsmarke. Bei einem Kurs von 12,23 USD liegt der Wert nahe an seinem seit November 2021 etablierten Abwärtstrend. Ein nachhaltiges Überwinden der Marke von 13,62 USD würde ein markantes Kaufsignal generieren, welches die Aktie kurzfristig bis in den Bereich von 18,86 USD, dem bisherigen Jahreshoch, führen könnte.
First Hydrogen – vor dem Rebound
Nachdem Wasserstoff-Brennstoffzellenaktien in den vergangenen Monaten an der Börse von hohen Verlusten geplagt waren, scheint ein Ende in Sicht zu sein und viele Unternehmen wie Bloom Energy, Fuelcell oder Powercell Sweden bildeten einen tragfähigen Boden, durch den im Anschluss ein Rebound starten konnte. Auch beim Wasserstoffinnovator mit Sitz in Vancouver und London zeigen vor allem die Indikatoren eine baldige Trendwende an. So bildete der Trendfolger MACD auf Wochenbasis seit Juni positive Divergenzen aus und steht nahe der Nulllinie kurz vor einem Kaufsignal. Der Relative Stärke Index befindet sich mit 34 Punkten ebenfalls vor einem grünen Signal.
Fundamental stehen die Ampeln in Sachen Expansion bereits seit langem auf Grün. Deutschland wurde als erster europäischer Zielmarkt gewählt, um den Brennstoffzellenantrieb in bestehende Fahrzeugplattformen eines großen deutschen Herstellers zu integrieren, mit dem Ziel, ein leistungsfähiges Nutzfahrzeug zu einem Verkaufspreis von rund 50.000 EUR zu etablieren.
Neben Europa plant First Hydrogen zudem eine Ausweitung nach Nordamerika. So soll in Shawinigan in Quebec ein Fahrzeugmontagewerk entstehen, dass jährlich bis zu 25.000 Fahrzeuge für den Vertrieb in ganz Nordamerika produziert. Außerdem soll am gleichen Ort eine 35-MW-Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff gebaut werden.
Dabei soll die Produktionsanlage von fortschrittlicher Elektrolyse Gebrauch machen und die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebenen Fahrzeuge des Unternehmens sowie andere wasserstoffbetriebene Fahrzeuge und Anwendungen in der Region Montreal-Quebec City versorgen.
Volkswagen VZ. – Milliardenstrafe droht
Die deutschen Autobauer befinden sich aktuell in einer schweren Krise und Produzenten wie Tesla oder BYD befinden sich weiterhin auf der Überholspur. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Elektroautomobile zu sichern, gingen die Wolfsburger kürzlich einen Deal mit dem Tesla-Konkurrenten Rivian ein und stockten das geplante Joint Venture sogar noch einmal um 800 Mio. USD auf insgesamt 5,8 Mrd. USD auf.
Diese Zusammenarbeit konzentriert sich auf Software, Steuercomputer sowie Netzwerk-Architektur und soll im kalifornischen Palo Alto niedergelassen sein.
VW soll durch das Gemeinschaftsunternehmen Zugriff auf die Elektro- und Softwarearchitektur der Amerikaner erhalten. Neue Elektroautos von VW werden schrittweise auf Rivians Technologie und Software umgestellt, beginnend mit den ersten Modellen, die 2027 erwartet werden. Die neue Elektro-Architektur umfasst alle Fahrzeugklassen, von Kleinstwagen bis hin zu Luxuskarossen und Sportwagen, was zu großen Stückzahlen und sinkenden Kosten führen soll.
Während Volkswagen an der US-Expansion schraubt, droht eine Milliardenstrafe aufgrund von möglicher Steuerhinterziehung in Indien. VW betreibt in Indien zwei Werke, in denen Modelle von Skoda, Audi und VW gebaut werden.
Laut einem 95-seitigen Bericht der indischen Zollbehörden vom 30. September, der Reuters vorliegt, hat das Unternehmen seit 2012 insgesamt etwa 1,4 Mrd. USD an Einfuhrzöllen zu wenig entrichtet. VW wird vorgeworfen, bewusst Zollvorschriften umgangen zu haben, indem es Fahrzeugteile für in Indien zu montierende Autos in verschiedenen Sendungen verschickte. Dies ermöglichte es VW, den niedrigeren Zollsatz für Einzelteile geltend zu machen, anstatt den höheren Satz für komplette Bausätze zu zahlen. In dem Bericht wird diese Vorgehensweise als logistischer Trick beschrieben, um die Zölle zu umgehen, die eigentlich auf die eingeführte Ware anfallen würde.
Aus technischer Sicht riss die VW-Aktie vor einigen Wochen die Unterstützung bei 89,06 EUR aus dem März 2020 und verbuchte am Freitag ein neues Vierzehnjahrestief. Ein Investment trotz des aktuellen Kursrutsches drängt sich aufgrund der aktuellen Lage wahrlich nicht auf.
Der US-Elektroautobauer Rivian erhielt vom US-Energieministerium eine Darlehenszusage in Milliardenhöhe. Volkswagen erreichte ein neues Vierzehnjahrestief und sieht sich mit einer möglichen Monsterstrafe aus Indien konfrontiert. First Hydrogen setzt seine Expansionsstrategie mit Niederlassungen in Deutschland und Kanada weiter fort.
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
- Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
- Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.