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19.02.2025 | 05:10

BYD, First Phosphate, AppLovin – Nicht zu halten

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Bildquelle: pixabay.com

Nachdem in der vergangenen Woche die Zahlensaison ihren Höhepunkt erreichte, blieben die US-Börsen aufgrund des Presidents Day, der jedes Jahr am dritten Montag im Februar begangen wird und die Präsidenten der Vereinigten Staaten, insbesondere George Washington und Abraham Lincoln ehrt, geschlossen. Dennoch waren die Märkte, auch aufgrund der Rede des US-Vizepräsidenten J.D. Vance bei der Münchner Sicherheitskonferenz in Aufruhr. Durch erwartete Friedensgespräche zwischen den USA und Russland haussierte der ukrainische Index weiter, auch der DAX setzte seine Rekordserie auf über 22.700 Punkte fort.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , BYD CO. LTD ADR/2 YC 1 | US05606L1008 , APPLOVIN CORPORATION | US03831W1080

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    BYD – Rally setzt sich fort

    Bereits im Vorfeld der einberufenen Pressekonferenz zu BYDs „Auge Gottes“ setzte die Aktie des chinesischen Marktführers bei Elektrofahrzeugen zum Steilflug an. Mit dem Überwinden des Allzeithochs bei 42 USD aus dem Oktober 2024 wurde zudem ein markantes Kaufsignal generiert und nicht wenige Kauforders aktiviert, so dass die BYD-Aktie mit einem Wochenplus von über 17 % auf 49,22 USD aus dem Handel ging.

    So verkündete das „Build your Dream“-Unternehmen in der vergangenen Woche, dass ein neues, selbst entwickeltes Fahrassistenz-System serienmäßig in die gesamte Produktpalette verbaut werden soll. Überraschend kam die Aussage, dass das Auge Gottes sogar in den Kleinstwagen, welche für unter 10.000 USD über die Ladentheke wandern, enthalten sein soll. Neben dem Autopiloten sieht „God´s Eye“ automatisches Ein- und Ausparken vor.

    Neben dem innovativen Fahrassistenten baut BYD weiterhin an der Versorgung seiner Wertschöpfungskette und sicherte sich laut Berichten von Reuters Rechte für den Lithium-Abbau in Brasilien. Die Tochtergesellschaft Exploracao Mineral do Brasil, die im Mai 2023 gegründet wurde, erwarb Ende des Jahres die Abbaurechte für zwei Grundstücke. Diese Grundstücke befinden sich mehr als 800 km oder etwa zwölf Stunden Autofahrt von BYDs neuem Fabrikprojekt im Nordosten Brasiliens entfernt. In dieser Fabrik, in die 2023 ebenfalls investiert wurde, sollen jährlich 150.000 Elektroautos produziert werden.

    First Phospate – Profiteur des LFP- Booms

    Was hat der chinesische Marktführer BYD mit First Phosphate zu tun? Richtig, der Elektroautomobilhersteller verwendet bei seinen „Blade-Batterien“ eine Art von Lithium-Eisenphosphat (LFP). Diese Batterien zeichnen sich durch ihre lange Lebensdauer und Sicherheit aus. Sie haben ein einzigartiges, schlankes Design, das es ermöglicht, sie effizient in die Struktur von Elektrofahrzeugen zu integrieren, wodurch die Gesamtsicherheit und die Energiedichte verbessert werden.

    BYD behauptet, dass diese Batterien weniger anfällig für Schäden bei Unfällen sind und kein Risiko eines thermischen Durchgehens bieten, was bei anderen Arten von Lithium-Ionen-Batterien ein Problem darstellen kann. Aufgrund der deutlichen Vorteile wird von Experten ein parabolisches Wachstum des LFP-Marktes von 10,12 Mrd. USD im Jahr 2021 auf 49,96 Mrd. USD bis 2028 erwartet.

    Die Profiteure dieses explodierenden Marktes sind mit den Produzenten von Phosphat für die Herstellung des aktiven Kathodenmaterials der Lithium-Eisenphosphat-Batterie leicht auszumachen. Das kanadische Unternehmen First Phosphate fokussiert sich mit seinem im Eigentum befindenden Bégin-Lamarche-Projekt in Québec, das aus seltenem anorthositischem, magmatischem Phosphatgestein besteht und im Allgemeinen hochreines Phosphatmaterial ohne hohe Konzentrationen schädlicher Elemente liefert, auf die Gewinnung und Reinigung von Phosphat und plant eine vertikale Integration von der Minenquelle direkt in die Lieferketten der großen nordamerikanischen Batteriehersteller, die batterietaugliches LFP-Kathodenaktivmaterial aus einer konsistenten und sicheren Lieferquelle benötigen.

    Vom Explorationsprojekt, das laut der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsprüfung (PEA) über eine Minenlebensdauer von 23 Jahren verfügt, wird erwartet, jährlich 900.000 t Phosphatkonzentrat mit einem Phosphorpentoxidgehalt von 40 % und 380.000 t Magnetit zu produzieren. Laut PEA würde demnach allein in den ersten drei Produktionsjahren ein Cashflow nach Steuern von 700 Mio. CAD generiert. Die Amortisationszeit der Kosten läge demnach bei lediglich 2,9 Jahren.

    Nach der ersten Mineralressourcenschätzung im dritten Quartal des vergangenen Jahres umfasst das Projekt 15,543 Mio. t Phosphat in angedeuteter und abgeleiteter Kategorie, gefunden auf einer Länge von 2,5 km bei einer Tiefe von bis zu 250 m. Zusätzlich zu Phosphaten enthält das Projekt bedeutende Mengen an Magnetit- und Ilmenit- Konzentrat, was die Wirtschaftlichkeit des Projektes noch einmal aufwertet.

    First Phosphate ist mit einer Marktkapitalisierung von 28,50 Mio. CAD ausgestattet. Rund 30 % der Aktien besitzen das Board sowie das Management. In Anbetracht der massiv steigenden Nachfrage bei LFP-Batterien dürfte First Phosphate in den nächsten Jahren deutlich profitieren.

    AppLovin – Erwartungen übertroffen

    Einen guten Tag erlebten am Donnerstag die Aktionäre von AppLovin. Das Unternehmen aus Palo Alto in Kalifornien, das sich auf mobile Werbetechnologien spezialisiert hat und Entwicklern eine Plattform bietet, um ihre Apps zu monetarisieren und zu vermarkten, vermeldete einen Umsatz- und Ergebnissprung, der die Konsensschätzungen der Analysten pulverisierte. Zusätzlich plant das Unternehmen den Verkauf seiner Mobile-Gaming-Sparte, was die Anleger mit einem Plus von annähernd 40 % auf ein Allzeithoch bei 510,13 USD quittierten.

    AppLovin verzeichnete im vierten Quartal einen Umsatz von 1,37 Mrd. USD, was einem Anstieg von 44 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies übertraf die Prognosen der Analysten, die einen Umsatz von lediglich 1,26 Mrd. USD erwartet hatten. Für das erste Quartal 2025 prognostiziert das Unternehmen einen Umsatz zwischen 1,355 und 1,385 Mrd. USD, erneut über den Analystenerwartungen.

    Erstmals könnte AppLovin in einem Quartal mit seinen Werbeeinnahmen die Marke von 1 Mrd. USD knacken, angetrieben durch den verstärkten Einsatz Künstlicher Intelligenz auf seiner Werbeplattform.
    Zudem hat AppLovin ein unverbindliches "Term Sheet" für den Verkauf seiner Mobile-Gaming-Sparte an ein nicht näher benanntes, privat geführtes Unternehmen unterzeichnet. Der geplante Deal beinhaltet 400 Mio. USD in Aktien des Käufers und 500 Mio. USD in bar. Falls der Käufer den Baranteil nicht aufbringen kann, wird AppLovin die Finanzierung bereitstellen.


    BYD erreichte mit der Verkündung seines Fahrassistenten „God´s Eye“ ein neues Allzeithoch. AppLovin konnte bei den Zahlen zum vierten Quartal die Analystenschätzungen überbieten. First Phosphate dürfte vom Boom bei LFP-Batterien deutlich profitieren.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.

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    So schnell kann es mit den Börsenlieblingen gehen. Hatten Rheinmetall & Co. in der Vorwoche noch Rekordmarken angelaufen, war am gestrigen Montag erst mal Schluss mit der Euphorie. Trump einigte sich mit China auf niedrigere Zölle und Wolodymyr Selenskyj reist am Donnerstag in die Türkei, um sich mit dem Aggressor Russland in Gestalt von Wladimir Putin an den Tisch zu setzen. Aktuell ist das noch kaum zu glauben. Für die Kapitalmärkte heißt das aber raus aus Sicherheit, rein in HighTech und Automobile, die größten Gewinner der letzten Stunden. Man könnte das Ganze auch als gesunde Rotation verstehen, denn immerhin befinden sich die großen Indizes auf Rekordlevel, während Tech- und Automotive-Werte in den letzten Wochen ordentlich korrigierten. Wiedermal werden die Karten neu gemischt. Für Globex Mining ist der Rücksetzer für mittelfristige Nachkäufe geeignet.

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