Menü schließen




15.02.2023 | 06:00

Barrick Gold, Desert Gold, Endeavour Mining – bekommt der Goldpreis jetzt Flügel?

  • Barrick Gold
  • Desert Gold
  • Endeavour Mining
  • Gold
  • Goldmine
  • Kupfer
  • Afrika
  • Goldpreis
  • Inflation
Bildquelle: pixabay.com

Am Valentinstag waren alle Augen auf die Inflationsrate für Januar in den USA gerichtet. Die Inflationsrate in den USA lag bei 6,4 %, also 0,1 % besser als im Dezember. Die Analysten hatten allerdings nur mit 6,2 % gerechnet. Denn Gold ist durchaus zinssensitiv. Das konnte man gut im vergangenen Jahr beobachten, als der Goldpreis mit den steigenden Zinsen nach unten gedrückt wurde. Jetzt, wo sich ein Rückgang der Inflation abzeichnet, konnte der Goldpreis bis Anfang Februar auf fast 1.960 USD zulegen. Es bleibt abzuwarten, wie die FED auf die neuen Zahlen reagiert. Wir sehen uns heute drei Goldunternehmen an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , ENDEAVOUR MINING PLC | GB00BL6K5J42

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Barrick Gold – offizielle Jahreszahlen stehen vor der Tür

    Beim zweitgrößten Goldproduzenten der Welt Barrick Gold schlägt die Stunde der Wahrheit am 15. Februar, wenn die offiziellen Quartalszahlen vorgelegt werden. Schon am 17. Januar wurden die Produktionsergebnisse veröffentlicht. Im 4. Quartal lag die Produktion um 13 % über dem Vorquartal. Trotzdem blieb die Jahresproduktion von Gold knapp unterhalb der gesteckten Ziele, wohingegen Kupfer die prognostizierten Zahlen erreichte. Insgesamt konnte das Unternehmen im letzten Jahresquartal rund 1,1 Mio. Unzen Gold zu einem durchschnittlichen Preis von 1.726 USD veräußern. Bei Kupfer wurden 99 Mio. Pfund abgesetzt zu durchschnittlich 3,63 USD.

    Am 9. Februar gab der Konzern ein Update zu seinen Goldreserven heraus. Insgesamt erhöhten sich die Reserven um 6,7 Mio. Unzen nach Abzug des Abbaus im Jahr 2022 bei gleichbleibendem Gehalt. Das Unternehmen verfügt nun über 76 Mio. Unzen an zurechenbaren nachgewiesenen und wahrscheinlichen Mineralreserven mit einem Gehalt von 1,67 g/t. Darüber hinaus führte die erfolgreiche Exploration des Unternehmens in den Minen Lumwana und Jabal Sayid zu einem Anstieg der zurechenbaren nachgewiesenen und wahrscheinlichen Kupferreserven um 640 Millionen Pfund.

    Im Januar haben sich 17 Analysten die Aktie angesehen. Für 4 war die Aktie ein Strong Buy, 8 empfahlen den Kauf, 5 rieten zum Halten. Insgesamt also eine Kaufempfehlung mit einem durchschnittlichen Kursziel von 22,32 USD. Die Aktie ist zuletzt an der 20 USD Marke abgeprallt und handelt momentan um 17,93 USD. Aufgrund der Dividende und des Aktienrückkaufprogramms scheinen größere Abschläge nur bei einem deutlichen Verfall des Goldpreises möglich. Da die Staatsbanken zuletzt so viel Gold wie seit Jahren nicht mehr gekauft haben gibt es auch von dieser Seite Rückenwind.

    Desert Gold – Bohrprogramm 2023 gestartet

    Die Aktie von Desert Gold konnte bisher nicht vom steigenden Goldpreis profitieren, was einerseits der Tax-Loss-Season geschuldet sein dürfte, andererseits der Kapitalmaßnahme im Dezember, die am 30. Januar abgeschlossen wurde. Damit sammelte das Unternehmen rund 2,3 Mio. CAD ein. Interessant ist dabei, dass das Management 24,5 % der Privatplatzierung selber zeichnete. Das kann man als Zeichen dafür werten, dass sich die Organe von dem kommenden Bohrprogramm auf dem SMSZ Projekt in Mali, eine der größten Liegenschaften in Westafrika mit 440 qkm und einer Mineralressource von 1.079.000 Unzen Gold, viel versprechen.

    Am 13. Februar verkündete das Unternehmen den Start des Explorationsprogramms für 2023. Die Goldzone Mogoyafara South wird mittels Schneckenbohrungen untersucht. Dort sind 412.000 Unzen Gold nachgewiesen und mit den aktuellen Bohrungen soll das Goldsystem erweitert werden. Die Zone hat aufgrund der geografischen Gegebenheiten das Potential, mehrere Mio. Unzen Gold zu beherbergen. Im ersten Schritt sollen etwa 2.500 m in 325 Bohrlöchern gebohrt werden um die Zone, die 5 km lang ist und anomalen Magnetismus aufweist, auf erhöhte Goldwerte zu testen. Anhand der Ergebnisse sollen dann die nächsten Bohrziele geplant werden. Bislang ist die Zone lediglich auf einer Fläche von 1,6 x 0,8 km erkundet.

    Hier besteht also weiteres Potential. Im Gebiet rund um die Liegenschaft befinden sich 9 Goldminen. Zuletzt hat B2Gold Oklo Resources übernommen. Die großen Goldproduzenten werden von den geringen Produktionskosten von etwa 800 USD je Unze angelockt. Bei positiven Bohrergebnissen könnte das Unternehmen in den Fokus der großen Player rücken. Eine genauere Analyse ist auf researchanalyst.com zu finden, oder Sie sehen sich die Unternehmenspräsentation auf dem International Investment Forum am 15. Februar an. Die Aktie läuft seit Anfang Dezember seitwärts zwischen 0,05 CAD und 0,065 CAD. Aktuell zahlt man 0,055 CAD für einen Anteilsschein.

    Endeavour Mining – günstiger Produzent in Afrika

    Genau wie Desert Gold ist Endeavour Mining in Afrika aktiv. Das Unternehmen ist einer der größten Goldproduzenten Westafrikas mit sechs Betriebsstätten in Senegal, der Elfenbeinküste und Burkina Faso sowie einem starken Portfolio an fortgeschrittenen Erschließungsprojekten und Explorationsprojekten im Birimian Greenstone Belt in Westafrika. Am 23. Januar 2023 wurden die Zahlen für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2022 bekanntgegeben. Insgesamt wurden 355.225 Unzen Gold produziert zu Gesamtkosten von gerade einmal 928 USD je Unze.

    Im Vergleich zu anderen großen Produzenten liegen die Kosten fast 300 USD niedriger. Für das Gesamtjahr 2022 meldete das Unternehmen eine Goldproduktion von 1.410.407 Unzen und konnte damit die eigenen Prognosen übertreffen. Ab 2024 sollte die Produktion deutlich steigen, denn einige Minen befinden sich im Bau und sollen noch in diesem Jahr ihren Betrieb aufnehmen. Eine der großen Stärken des Unternehmens sind die eigenen Explorationsarbeiten, die immer wieder von Erfolg gekrönt werden. Damit ist Endeavour Mining nicht auf Zukäufe angewiesen.

    Die Bilanzen des Unternehmens sehen gut aus und so zahlt man eine Dividende von 0,41 USD, was etwa einer Dividendenrendite von 3,4% entspricht. Außerdem wurde ein Aktienrückkaufprogramm aufgelegt, aus dem im 4. Quartal Aktien im Wert von rund 24 Mio. USD erworben wurden. Die Aktie wurde im Zuge des zuletzt gefallenen Goldpreises etwas nach unten gezogen. Aktuell kostet eine Aktie in Frankfurt 20,80 EUR. Das Hoch in diesem Jahr lag bei 22,80 EUR. Der Haupthandelsplatz der Aktie ist allerdings London.


    Die Inflation geht leicht zurück. Die Kernrate beim Verbraucherpreisindex, bei dem Nahrung und Energie aufgrund ihrer Volatilität herausgerechnet werden, sank sogar stärker, nämlich um 0,2 %. Es geht also in die richtige Richtung. Jetzt muss die FED die nächste Zinsentscheidung treffen. Barrick Gold wird seine Quartals- und damit Jahreszahlen offenlegen. Hier sollte man genau hinschauen. Desert Gold hat viel Aufwärtspotential und das Management scheint überzeugt vom Erfolg des eigenen Unternehmens. Endeavour Mining produziert am günstigsten von allen großen Goldproduzenten, ist aber noch in der Wachstumsphase.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.
    3. Organe – Die Aktiengesellschaft (AG) besteht aus drei Organe.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 13.03.2025 | 04:45

    Nasdaq-Absturz, Inflation und Preisschocks – Gold schützt! Golden Cariboo, TUI, Lufthansa und Carnival

    • Rohstoffe
    • Gold
    • Silber
    • Touristik
    • Wachstumswerte
    • Turnaround

    Noch vor 3 Wochen herrschte Euphorie an den Märkten, DAX, NASDAQ und Euro Stoxx in neuem Terrain – jetzt scheint die Tech-Rally erst mal vorbei. Deutschland hat gewählt, eine Große Koalition muss die aktuellen Probleme nun in die Hand zu nehmen. Doch die Herausforderungen bleiben gewaltig, dementsprechend zäh verlaufen die Sondierungsgespräche. Ob eine neue Regierung bald steht, bleibt fraglich. Donald Trump geht einen US-Sonderweg und brüskiert alle früheren Freunde, die Lösung des Ukraine-Konflikts hatte er sich vollmundig auf die eigenen Fahnen geschrieben – bis jetzt ist nix passiert! China meldet einen Exporteinbruch und in Europa soll die Schuldengrenze gelockert werden, um die zähe Transformation in die Neuzeit zu meistern. Zu lange wurde die Infrastruktur vernachlässigt, die Digitalisierung steckt in den Anfängen und jetzt muss auch noch dramatisch aufgerüstet werden. Das riecht alles nach mehr Schulden, höheren Preisen und weiterer Geldentwertung. Ein Nährboden für Gold-Investments, denn das Edelmetall konnte mit 2.950 USD jüngst einen neuen Höchststand vermelden, während alles andere fällt. Wie geht es nun weiter?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 06.03.2025 | 05:50

    Nova Pacific Metals, Super Micro Computer und Palantir: Die unsichtbare Macht der KI-Zukunft

    • KI
    • Kupfer
    • Künstliche Intelligenz
    • Rohstoffe

    Künstliche Intelligenz revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen bisher produzieren, doch wer trägt diese Revolution wirklich? Es sind Firmen wie Nova Pacific Metals, Super Micro Computer und Palantir, die mit Rohstoffen, Hardware und Software die Grundpfeiler dieser Zeitenwende bilden. Nova Pacific schürft in Kanada kritische Metalle wie Kupfer und Gold. Unverzichtbare Rohstoffe für den reibungslosen Betrieb von Rechenzentren. Mit ihrem Lara-Projekt plant Nova Pacific nun den nächsten Coup – ein vielseitiges mineralreiches Gebiet mit einem Wert von rund 30 Mio. CAD. Super Micro liefert in Kalifornien die Server für den KI-Boom, doch Ärger mit dem Gesetz trübt das Wachstum, trotz Partnerschaften mit Branchenriesen wie Nvidia. Palantir wiederum schützt mit der wichtigsten Geschäfstbank Frankreichs, der Société Générale die Finanzwelt mit KI-gestützten Analysen gegen Geldwäsche – ein Beweis für die Macht ihrer Foundry-Plattform. Diese „Hidden Champions“ sind untrennbar verknüpft: Von den wertvollen Rohstoffen, die Maschinen bis zur Cloud prägen sie die KI-Zukunft. Welches Unternehmen meistert den Spannungsbogen aus Innovation und Herausforderung am besten?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 05.03.2025 | 05:55

    BYD, XXIX Metal Corp, Volkswagen – Kupfer krönt den Elektroboom

    • Elektromobilität
    • Kupfer
    • Rohstoff
    • Handelskriege

    Die Elektromobilität nimmt weltweit Fahrt auf, und Kupfer wird zum unverzichtbaren Treibstoff dieser Energiewende. Ohne das Metall würde es an Batterien, Elektromotoren und passender Infrastruktur wie Ladesäulen fehlen. Im Automotive-Sektor setzt der chinesische Elektrofahrzeugpionier BYD mit einer milliardenschweren Aktienemission den Kurs für seine globale Expansion. Noch in 2025 will das Unternehmen 6 Mio. Fahrzeuge produzieren. Dieser Aufschwung kommt der Nachfrage nach Rohstoffen wie Kupfer zugute. Hier punktet das Unternehmen XXIX Metal. Der kanadische Kupfer-Explorer verfügt über fast 5 Mrd. Pfund Kupfer und könnte zum Schlüsselakteur für diesen Boom werden. Sein Name ist Programm: „XXIX“ steht für die römische Zahl 29, die die Ordnungszahl von Kupfer im Periodensystem darstellt. Volkswagen kann durch gelockerte CO2-Vorgaben der EU aufatmen, doch belasten das Unternehmen die geplanten US-Zölle und technische Rückschläge. Die Details.

    Zum Kommentar