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Interview mit Enapter AG

Enapter AG Vorstand und Gründer Sebastian-Justus Schmidt über die Zukunft von Wasserstoff

  • Wasserstoff
Bildquelle: Enapter AG

Die deutsche Enapter AG ist laut eigenen Angaben Technologieführerin in der innovativen Anion Exchange Membrane (AEM) Elektrolyse, mit der grüner Wasserstoff hergestellt werden kann. Die Technologie ermöglicht den Bau effizienter, kostengünstiger und standardisierter Elektrolyseure und Stacks, die nach dem Prinzip der Modularität zu größeren Einheiten hochskaliert werden können. In den vergangenen Monaten hat die Gesellschaft im Zusammenhang mit einer Mantelübernahme den Gang an die Börse abgeschlossen und bereits eine Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Der Vorstand und Gründer Sebastian-Justus Schmidt beantwortet uns in einem Interview spannende Fragen über die Zukunft des Unternehmens und Wasserstoff als Energieträger.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Interview geführt von Mario Hose am 17.12.2020 in Heidelberg (D).

Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand und Gründer, Enapter AG

Sebastian-Justus Schmidt
Vorstand und Gründer | Enapter AG
Ziegelhäuser Landstraße 1, 69120 Heidelberg (D)

info@enapterag.de

Inhaltsverzeichnis:


    Unternehmensziel von Enapter

    kapitalerhoehungen.de: "Hallo Herr Schmidt, was ist eigentlich das Ziel von Enapter?"

    Wir wollen Global Warming stoppen. Wasserstoff spielt dabei eine wichtige Lösung – aber er muss viel billiger werden. Stefan Kaufmann, Innovationsbeauftragter der Bundesregierung für grünen Wasserstoff, meinte unlängst: „Wasserstoff muss das Mineralwasser, nicht der Champagner der Energiewirtschaft werden“. Und genau das ist unser Ziel: wir wollen eine bezahlbare Alternative zu fossilen Brennstoffen ermöglichen.


    Veränderung der Märkte

    kapitalerhoehungen.de: "Klingt gut, aber an dieser Aufgabe sind ja auch schon andere gescheitert."

    Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand und Gründer, Enapter AG
    "[...] Warum soll denn ein modularer Elektrolyser mehr kosten als ein Motorrad? [...]" Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand und Gründer, Enapter AG

    Warum soll denn ein modularer Elektrolyser mehr kosten als ein Motorrad? Wir brauchen Visionen und eine Menge harte Arbeit: aber es ist möglich!
    Im November 2017 haben wir eine italienische Firma übernommen, die den von ihnen entwickelten Elektrolyser zu einem Preis von 16.000 Euro verkauft hat. Heute verkaufen wir eine deutlich verbesserte Version für 9.000 Euro. Und im Jahr 2023 werden diese Geräte 2.500 Euro oder weniger kosten: und das bei ständig gesteigerter Leistungsfähigkeit und längerer Lebenszeit. Selbst dann wird nicht Schluss sein – es wird weitergehen. Das wird Märkte dramatisch verändern!


    Kostenschraube der Entwicklung

    kapitalerhoehungen.de: "Wer sagt Ihnen denn, dass die Kostenschraube wirklich so nach unten weitergeht?"

    Wir hatten schon etliche etablierte Hersteller und Experten bei uns, die sich mit den Details der Geräte und mit den Entwicklungen des Marktes befassten - und alle stimmen mit unseren Prognosen überein.


    Wettbewerbsvorteil von Enapter

    kapitalerhoehungen.de: "Warum können Sie eigentlich so viel günstiger bauen als andere Hersteller?"

    Da gibt es viele Gründe. Der größte Kostentreiber anderer Elektrolyseure sind z.B. Endplatten aus Titan. Darauf können wir aufgrund unserer patentierten AEM-Elektrolyse verzichten. Zudem verschafft uns die hohe Modularität einen klaren Vorsprung.
    Ein ganz großer Vorteil sind außerdem die Prüfsiegel CE für unsere Einzelsysteme: Installation, Wartung etc. werden dadurch super einfach. Zusammen mit unserer Software ergibt sich ein rundes Plug-und-Play System.


    1. Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.

    Veränderung der Energiemärkte

    kapitalerhoehungen.de: "Man sagt, dass nicht ausreichend grüner Wasserstoff in Deutschland hergestellt werden kann – oder noch direkter: woher kommt denn der Strom bei Ihnen?"

    Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand und Gründer, Enapter AG
    "[...] Wir sind sicher, dass sich die Energiemärkte verändern und sehr viel Strom in der Zukunft auch in Deutschland dezentral erzeugt wird. [...]" Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand und Gründer, Enapter AG

    Wir sind sicher, dass sich die Energiemärkte verändern und sehr viel Strom in der Zukunft auch in Deutschland dezentral erzeugt wird. Das Potential dabei für Deutschland ist riesig, aber noch mehr Potential gibt es in anderen Ländern. Wichtig zu wissen: auch heute kommen nur ca. 20% unserer Kunden aus Deutschland. Wir haben Kunden in Australien, Japan, Thailand, Holland, USA usw. Grüner Strom wird sehr unterschiedlich berechnet in anderen Ländern.


    Investition in deutschen Standort

    kapitalerhoehungen.de: "Sie wollen in Saerbeck, NRW, einen Standort aufbauen und dort 100 Mio. Euro investieren. Wo soll das Geld eigentlich herkommen?"

    Wir haben dafür einen Reverse Merger gemacht. Vielen muss ich das immer erklären, aber Sie wissen ja, was das ist. Die Börse ist ein echt attraktiver Platz und ermöglicht uns, unsere Geschichte zu erzählen – und klar, wir erhöhen dadurch auch unsere Sichtbarkeit.
    Auch in Zukunft werden wir uns sämtlicher Instrumente bedienen, die uns die Finanzmärkte bieten. Ich persönlich finde die Börse ja auch deshalb interessant, weil sich wirklich jeder beteiligen darf und nicht nur die ganz großen Investoren zum Zug kommen.


    Herausforderungen bei der Massenfertigung

    kapitalerhoehungen.de: "Mit welchen Skalierungsschwierigkeiten rechnen Sie eigentlich bis zur Massenfertigung?"

    Wir erweitern derzeit unser Unternehmen am bestehenden Standort in Pisa. Unsere Forschung & Entwicklung und unsere Produktionskapazitäten sind von 1200qm im Jahr 2017 auf ca. 4000qm gewachsen. Letzte Woche haben wir noch ein weiteres Gebäude mit ca. 1800qm erworben, welches wir Anfang 2021 ausstatten werden. Wir haben mit der Skalierung eigentlich schon seit Übernahme begonnen. Wir stellen derzeit an allen Standorten sehr gute Mitarbeiter ein. Einfach ist es sicher nicht, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir alle Aufgaben schaffen.


    Innovationsführerschaft von Enapter

    kapitalerhoehungen.de: "SolarWorld hat am Anfang gut ausgesehen bis die Chinesen einfach preiswerter wurden. Kann das auch mit Enapter passieren?"

    Sehr unwahrscheinlich. Wir haben so viel eigene R&D, das würde erst einmal ein wahnsinniger Aufwand werden, uns einzuholen. Außerdem investieren wir permanent in die Verbesserung der vorhandenen Technologie. Wenn wir unsere Erweiterung im R&D Center in Italien in vier Monaten einweihen, werden wir wahrscheinlich eine der größten Forschungsstätten im Bereich von AEM-Elektrolyse in Europa besitzen. Trotzdem sollte man lernen aus Fällen von SolarWorld und vielen ähnlichen Fällen: wir müssen immer wachsam bleiben und immer sehr schnell sein.


    Geschwindigkeit am Markt

    kapitalerhoehungen.de: "Haben Sie eigentlich keine Angst, dass jemand kommt und genauso modulare Elektrolysesysteme baut wie Sie?"

    Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand und Gründer, Enapter AG
    "[...] Wir wollen schnellstmöglich einen Beitrag in der Reduktion von CO2 leisten und natürlich den weltweiten Wettbewerb im Bereich der grünen Electrolyser sportlich gewinnen. [...]" Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand und Gründer, Enapter AG

    Diese Frage kann man natürlich jedem Unternehmen stellen. Der Reihe nach: Für unsere AEM-Technologie haben wir weltweite Patente. Das „Wir-Gefühl“ im Unternehmen ist sehr ausgeprägt, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stehen hinter den Unternehmenszielen und werden fair in das Unternehmens-Beteiligungsprogramm eingebunden. Das Allerwichtigste aber ist unsere Geschwindigkeit am Markt sowie bei weiteren Entwicklungen. Derzeit haben wir einen deutlichen Vorsprung. Wir werden von zwei wesentlichen Gründen angetrieben: Wir wollen schnellstmöglich einen Beitrag in der Reduktion von CO2 leisten und natürlich den weltweiten Wettbewerb im Bereich der grünen Electrolyser sportlich gewinnen.


    1. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

    kapitalerhoehungen.de: "Vielen Dank für das Gespräch."


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