14.04.2025 | 04:45
Wachstum trotz Zölle, hier geht´s rund: Künstliche Intelligenz nutzen! Novo Nordisk, Netramark Holdings, Infineon und Intel
Die Zollpolitik der US-Administration unter Trump wird die globale Wirtschaft negativ beeinflussen und birgt sogar die Gefahr einer neuen Weltwirtschaftskrise, so der ifo-Chef Clemens Fuest. Nur wenige Unternehmen können sich bislang zurücklehnen, wenn sie z. B. komplett in den USA produzieren und ihre Güter größtenteils auf den Binnenmärkten anbieten. Doch die Wirtschaft ist stark vernetzt, die zuletzt favorisierte Globalisierung hat dafür gesorgt. Aktuell dreht sich das Rad wieder rückwärts, „local sourcing“ ist wieder ein Schlagwort. Politiker wissen, dass Protektionismus in der Historie immer negative Folgen hatte. Daher ist es für Investoren wichtig, genau darauf zu blicken, welche Volksvertreter wirklich ökonomisches Verständnis ohne ideologische Verzerrungen mitbringen. Dann lassen sich auch interessante Aktien lokalisieren. Die Suche ist nicht ganz einfach, wir unterstützen aber wo es geht.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
NOVO NORDISK A/S | DK0062498333 , NETRAMARK HOLDINGS INC | CA64119M1059 , INFINEON TECH.AG NA O.N. | DE0006231004 , INTEL CORP. DL-_001 | US4581401001
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] nach Abschluss der Untersuchungen unseres Partners, besteht durch diese Vereinbarung die Möglichkeit einer starken Wertschöpfung für unser Unternehmen. [...]" Dr. Aram Mangasarian, CEO, NOXXON Pharma N.V.
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Novo Nordisk – Arg unter die Räder gekommen
Die Aktie von Novo Nordisk erlebte in den letzten 6 Monaten mit einem Rückgang von 48 % einen regelrechten Ausverkauf. Das neue Medikament CagriSema erreichte in einer Phase-III-Studie nur eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von 22,7 %, was unter den erwarteten 25 % lag und nicht über die Wirksamkeit des Konkurrenzprodukts Zepbound von Eli Lilly hinausging. Lieferengpässe beim Adipositas-Medikament Wegovy aufgrund von Schwierigkeiten bei einem Partner führten darüber hinaus zu Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit des Unternehmens, die hohe Nachfrage zu bedienen. Eli Lilly hat mit seinen Medikamenten Mounjaro und Zepbound erhebliche Marktanteile gewonnen, was den Wettbewerb im lukrativen Markt für Gewichtsreduktions-Medikamente verschärft. Ankündigungen der US-Regierung, Importzölle auf Medikamente zu erheben, haben zusätzliche Unsicherheiten für internationale Pharmaunternehmen wie Novo Nordisk geschaffen.
Indes stellt sich Novo Nordisk gerade neu auf. Die Dänen setzen verstärkt auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um die Entwicklung neuer Medikamente zu beschleunigen und zu optimieren. Im Oktober 2024 kündigte das Unternehmen eine Erweiterung seiner Partnerschaft mit dem US-Healthtech-Unternehmen Valo Health an. Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Entwicklung von bis zu 20 neuen Wirkstoffen gegen Adipositas, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Hilfe von KI und realen Patientendaten. Valo erhält dafür bis zu 4,6 Mrd. USD an Meilensteinzahlungen, wenn die Projekte schnell zum Abschluss gebracht werden können. Darüber hinaus investiert Novo Nordisk in KI-Partnerschaften in Indien, um Prozesse wie Dokumentenzusammenfassungen und Qualitätsprüfungen zu automatisieren. Noch immer stellen 20 von 28 Analysten die Novo Nordisk-Aktie zum Kauf. Bei einem aktuellen Kurs von 420 DKK besteht bei einem niedrigen KGV 2025e von 15,5 ein Potenzial auf durchschnittlich 756 DKK oder 80 %. Zukaufen!
NetraMark Holdings – Künstliche Intelligenz bestens genutzt
Sehr stark im KI-Bereich ist auch das Unternehmen NetraMark Holdings Inc. (AIAI). Die Kanadier haben sich auf die Studien-Optimierung im Zulassungsprozess konzentriert. Denn neben vielen anderen Anwendungsbereichen revolutionieren Big Data und Künstliche Intelligenz (KI)-Anwendungen auch die klinischen Phasen in der Medikamentenzulassung, indem sie Prozesse beschleunigen, Kosten senken und die Erfolgsquote deutlich erhöhen. KI kann große Datenmengen aus elektronischen Gesundheitsakten, Genomdaten und Patientenregistern analysieren, um geeignete Teilnehmer für klinische Studien schneller und präziser zu identifizieren. Dadurch verkürzt sich die Rekrutierungszeit erheblich und die Treffgenauigkeit verbessert sich.
Die Nutzung von Generativer Künstlicher Intelligenz (Gen AI) ist mittlerweile ein anerkanntes Verfahren, um klinische Studien effizienter und präziser zu gestalten. Die bisherigen Ergebnisse deuten auf einen Quantensprung hin, denn die Plattform NetraAI 2.0 adressiert die Schnittstelle zwischen Wirksamkeit und Machbarkeit. Neuere Studien zeigen, dass der Markt für Künstliche Intelligenz in der klinischen Forschung gerade ein dynamisches Wachstum verzeichnet. Netramark hat vor kurzem eine wichtige globale Partnerschaft mit dem bekannten Auftragsforschungsunternehmen, Worldwide Clinical Trials, geschlossen, das NetraAI in eine breite Palette von klinischen Studien einbindet. Es wird erwartet, dass diese Zusammenarbeit die Verbreitung und Akzeptanz der Netramark-Technologie in verschiedenen Therapiebereichen, insbesondere in den Neurowissenschaften und der Onkologie, erheblich steigern wird.
Netramark wird dazu morgen, am 15. April um 22:00 Uhr eine Telefonkonferenz für seine Aktionäre veranstalten, um ein Update über die jüngsten strategischen Entwicklungen, den kommerziellen Fortschritt, die regulatorischen Initiativen und die nächste Phase des Unternehmenswachstums zu geben. Sie wird von CEO George Achilleos geleitet und wird sich auf die wachsende kommerzielle Präsenz des Unternehmens, seinen Ansatz bei der Interaktion mit den Zulassungsbehörden und die operative Strategie konzentrieren, die weiterhin Innovationen im Bereich der patientenzentrierten Gestaltung klinischer Studien vorantreibt. Hier geht´s direkt zur Einwahl.
„Unser Unternehmen befindet sich in einer spannenden Wachstums- und Transformationsphase“, sagt George Achilleos. "Wir haben wichtige Schritte unternommen, um unsere Technologie zu skalieren. Diese Telefonkonferenz bietet uns die Gelegenheit, unsere Vision zu teilen, unsere Fortschritte hervorzuheben und direkt mit unseren Aktionären in Kontakt zu treten."
Lyndsay Malchuk interviewt
George Achilleos den CEO von NetraMark

Die Verunsicherung durch Donald Trump ging bislang spurlos an Netramark vorüber. Der Kurs pendelt zwischen 1,40 und 1,46 CAD und steht gegenüber dem Jahresanfang gut 40 % im Plus. Das bringt den Marktwert auf etwa 113 Mio. CAD. Ein gutes Zeugnis der Anleger, vermutlich steht die Rally erst am Anfang.
Hier geht es zum Interview auf der Plattform THE MARKETS ONLINE mit CEO George Achilleos und Lyndsay Malchuk.
Infineon und Intel im Zollstrudel – Wo produzieren, wo verkaufen?
Für Investoren ist es heute nicht mehr leicht, durchzublicken. Überall brodeln geopolitische Konflikte, Bündnisse lösen sich auf und plötzlich steht jedes Land in der internationalen Staatengemeinschaft alleine da. Die beiden Chip-Hersteller Infineon und Intel haben schwierige Zeiten hinter sich, die Kurse haben ordentlich korrigiert. Obwohl sie begehrte Produkte herstellen, sind die Zielmärkte teilweise mit Lieferbeschränkungen oder sogar Sanktionen belegt. Beide versuchen seit Jahren sich durch Diversifikation und neue Standorte, von politisch sensiblen Lieferketten unabhängiger zu machen.
Infineon ist als europäisches Unternehmen nicht direkt an US-Vorgaben gebunden, aber viele Produkte basieren auf US-Technologie oder Patenten, womit sekundäre Sanktionen greifen könnten. China ist mit über 30 % Umsatzanteil ein wichtiger Markt, weshalb Exportrestriktionen indirekt auch Infineon treffen. Infineon importiert aber auch Teile seiner Fertigung aus Asien. Wenn diese in den US-Märkten gebraucht werden, könnten Zölle den Preis erhöhen oder die Marge negativ beeinflussen. Deshalb investiert Infineon ebenfalls in den USA z. B. durch ein neues Werk in Texas. Dabei können die Münchner vom Wunsch der Amerikaner profitieren, ihre Lieferketten sicherer aufzustellen. Intel darf seit den US-Beschlüssen von 2022 bestimmte fortschrittliche Chips nicht mehr nach China exportieren, v. a. für KI-Anwendungen. Das betrifft Großkunden wie Huawei, aber auch Chipdesigns, die mit US-Software oder -Technologie entwickelt wurden, unterliegen diesen Beschränkungen. Intel baut neue Werke in den USA z. B. in Arizona und Ohio, profitiert also indirekt durch staatliche Zuschüsse und protektionistische Maßnahmen. Für Intel ergeben sich höhere Kosten aber bei Zukäufen aus Asien, falls Teile oder Maschinen importiert werden und unter Strafzölle fallen. Ob im aktuellen Szenario alle Umsatz- und Gewinnrisiken schon eingepreist sind, darf bezweifelt werden.

Interessenskonflikt
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
- Künstliche Intelligenz – Die Automatisierung von intelligentem Verhalten und Maschinellen Lernen wird Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet.
- Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
- Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.