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25.04.2025 | 06:00

US-Biotech unter Druck – wo jetzt Chancen lauern: BioNTech, Pfizer, Vidac Pharma

  • Biotech
  • Krebs
Bildquelle: Pexels.com

Die Biotech-Welt ist in Aufruhr. Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und der Elite-Uni Harvard ist nur die Spitze des Eisbergs – tausende Forscher in den USA sind angesichts der Eingriffe in ihre akademische Freiheit irritiert. Da werden Forschungsgelder gestrichen, weil vermeintlich falsche Worte im Antrag stehen. Da stehen ganze Studiengänge zur Disposition, weil sie nicht ins Weltbild der neuen US-Regierung passen. Jetzt warnt die National Security Commission on Emerging Biotechnology (NSCEB) vor schlimmen Folgen für die US-Wirtschaft. Verlieren die Vereinigten Staaten ihren Status als Biotech-Mekka?

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035

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Inhaltsverzeichnis:


    David Elsley, CEO, Cardiol Therapeutics Inc.
    "[...] Die COVID-19-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, sich mit den zugrunde liegenden Gesundheitszuständen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu befassen, und hat dazu geführt, dass der Herzgesundheit auf breiterer Ebene Priorität eingeräumt wird. [...]" David Elsley, CEO, Cardiol Therapeutics Inc.

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    US-Biotech-Verband NSCEB: Kluge Köpfe müssen mutig sein

    Die USA sind seit jeher wichtig für Forschung und Entwicklung. Die führenden Köpfe aus aller Welt verbringen zumindest einige Semester in den Staaten. Viele bleiben oder übersiedeln später. Der Grund: Die Möglichkeiten zur Forschung sind vielfältig, das Land galt zumindest bislang als kultureller Schmelztiegel und zudem waren in den USA für Forschende Gehälter möglich, die etwa in Deutschland undenkbar scheinen. Kürzlich berichtete das Handelsblatt, dass es allein an der University of California 168 Forschende mit Jahresgehältern zwischen 1 und 3,4 Mio. USD gibt. In Deutschland werden Wissenschaftler nach Tarif bezahlt - die Möglichkeiten, das Einkommen aufzubessern, sind begrenzt. Nur die größten Idealisten unter den Besten ihres Fachs geben sich in Besoldungsstufe W3 mit 7.500 bis 9.160 EUR im Monat zufrieden.

    Doch wenn die Freiheit der Forschung gefährdet ist, wächst der Unmut – selbst im bisherigen Biotech-Mekka USA. Schon im März kehrte Historiker Timothy Snyder Yale den Rücken und wechselte nach Toronto, Kanada. Jetzt betont NSCEB-Kommissar Ro Khanna die Bedeutung einer funktionierenden Forschungslandschaft für die Entwicklung der USA: „Wir müssen die besten und klügsten Köpfe in der Biotechnologie ermutigen, mutig zu sein. Amerikanischer Einfallsreichtum wird durch überholte Vorschriften in diesem Sektor erstickt. Nur der Kongress kann die Tür zu einer biotechnologischen Zukunft unter amerikanischer Führung öffnen.“ Selbst die wachsende Rivalität zu China greift Khanna auf – es wirkt wie der Versuch, die Aufgabe des Biotech-Verbandes mit der Agenda der Regierung Trump in Einklang zu bringen.

    Brain Drain in den USA: Profitieren Israel, Kanada, Australien und Großbritannien?

    Und wie reagieren große Vertreter der Branche? Nachdem Matthew Memoli, kommissarischer Direktor der National Institutes of Health (NIH), eine umfassende Auflistung aller NIH-finanzierten Forschungsprojekte angefordert hat, die mit mRNA-Technologie in Verbindung stehen, befürchten Experten Einschnitte im Bereich der mRNA-Forschung. Bislang haben große Vertreter der Branche, wie BioNTech oder Pfizer, auf die Kürzungen und drohenden Einschränkungen für die mRNA-Forschung in den USA nicht mit öffentlicher Kritik oder politischen Stellungnahmen reagiert. Stattdessen setzen beide Unternehmen ihre Entwicklungsprogramme im Bereich mRNA-basierter Impfstoffe konsequent fort und kommunizieren weiterhin positive Studienergebnisse sowie die nächsten Schritte in Forschung und Entwicklung. Auch die regionale Diversifizierung, die sowohl bei Pfizer als auch bei BioNtech gegeben ist, dürfte dabei helfen, zunächst abzuwarten.

    Bleibt der US-Wissenschaftsbetrieb aber weiter unter Druck, dürfte sich das in ausbleibenden Investitionen niederschlagen. Biotechnologieunternehmen aus der Schweiz, aus Kanada, Australien oder Israel könnten von einer solchen Entwicklung profitieren und ihrerseits mehr Kapital anlocken. Bei den German Biotech Days, die Anfang April in Heidelberg stattfanden, rührten Interessenverbände bereits die Werbetrommel für Biotech-Destinationen abseits der USA. Ein spannender Vertreter der Branche ist Londoner Unternehmen Vidac Pharma, das auch eine Niederlassung in Israel hat. Vidac Pharma fokussiert sich auf die Entwicklung innovativer onkologischer und onkodermatologischer Therapien. Der zentrale Forschungsansatz besteht darin, den abnormalen Stoffwechsel von Krebszellen gezielt zu normalisieren, um deren Vermehrung zu stoppen.

    Vidac Pharma punktet mit vielversprechenden Kandidaten und Prof. Herzberg

    Die beiden wichtigsten Produkte sind eine Salbe (VDA-1102) gegen eine frühe Form von Hautkrebs und kutanem T-Zell-Lymphom sowie der Wirkstoff VDA-1275, der sich gegen solide Tumore richtet und in präklinischen Studien starke Synergieeffekte mit bereits am Markt befindlichen Chemotherapeutika zeigte. CEO des Unternehmens ist Prof. Max Herzberg, der als einer der Gründerväter der israelischen Biotech-Branche gilt. Dessen Strahlkraft könnte dabei helfen, Forschende aus den USA von Vidac Pharma zu überzeugen. Selbst die Standorte Israel und Großbritannien könnten für sich kluge Köpfe überzeugen. Beide Länder punkten mit einer geringen Regulierung für Forscher. BioNtech treibt ein Forschungsprogramm gegen Krebs beispielsweise bewusst in Großbritannien voran.

    Dass etablierte Pharmaunternehmen und Biotechs seit Beginn der Ära Trump unter Druck geraten und kleinere Titel profitieren könnten, unterstreicht auch die Performance der Aktien von BioNTech, Pfizer und Vidac Pharma in den vergangenen sechs Monaten. Während BioNTech und Pfizer 20 bzw. 14 % einbüßten, zog der marktengere Wert Vidac Pharma im selben Zeitraum um knapp 90 % an. Die Biotech-Welt ist in Bewegung – die Karten werden neu gemischt. Investoren sollten aussichtsreiche Titel, die außerhalb der USA tätig sind, im Blick haben.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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    Lexikon:

    1. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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