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03.07.2025 | 05:00

Explosive Stimmung im Lithium-Dreieck – Europa profitiert: Albemarle, European Lithium Mercedes-Benz

  • Elektromobilität
Bildquelle: pexels.com

E-Autos brauchen Lithium. Doch so leicht ist das gar nicht zu bekommen. Wie die „Welt“ berichtet, holen sich zwei Unternehmen aus China und Russland in Bolivien gerade eine blutige Nase. Der Grund: Indigene Völker haben einen Proteststurm losgetreten und unternehmen alles gegen den Lithium-Abbau im Land. Zuvor war schon Deutschland mit einer Initiative in Bolivien gescheitert. Die indigenen Völker an der Grenze zu Argentinien sehen sich als einzige und alleinige Eigentümer des „weißen Goldes“. Damit wird das „Lithium-Dreieck“ zwischen Bolivien, Argentinien und Chile, das mehr als die Hälfte der weltweiten Lithiumvorkommen beherbergt, für Unternehmen zunehmend zur No-Go-Area. Wir erklären, welche Alternativen es gibt und wer besonders profitieren könnte.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: EUROPEAN LITHIUM LTD | AU000000EUR7 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000 , ALBEMARLE CORP. DL-_01 | US0126531013

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Inhaltsverzeichnis:


    Albemarle und Co. suchen nach Alternativen

    Schon im Januar 2024 blockierten indigene Gruppen zeitweise die Zufahrten zum Salar de Atacama - der größten Lithiumquelle der Welt – aus Protest gegen neue Abbauverträge, von denen sie sich ausgeschlossen fühlten. Albemarle und SQM, die dort Lithium fördern, konnten zwar vorerst normal weiterarbeiten, doch der Vorfall unterstreicht das Risiko einseitiger Abhängigkeiten. Gleichzeitig meldet die EU, dass der Lithium-Bedarf aufgrund des E-Auto-Booms exponentiell steigt – EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen prognostizierte bereits 2023 eine bis heute um das 17-fache höhere Nachfrage nach Lithium. Zwar schwächelt der E-Auto-Absatz aktuell, doch dürfte die Nachfrage weiter ansteigen. Dabei ist Europa alles andere als diversifiziert aufgestellt: Noch 2023 berichtete der „Spiegel“, dass europäische Unternehmen 97 % ihres Lithiums aus China beziehen. Auch heute dürfte die Abhängigkeit noch immer groß sein.

    Mercedes-Benz setzt auf Lithium aus verschiedenen Quellen

    Unternehmen wie Albemarle, die über Jahre exemplarisch für die Goldgräberstimmung in Südamerikas Lithium-Dreieck standen, suchen bereits nach Alternativen. In Australien hält Albemarle Anteile an der Greenbushes-Mine, in den USA sollen stillgelegte Lithium-Minen wie Kings Mountain wiederbelebt werden und darüber hinaus prüft das Unternehmen Akquisitionen – all das geschieht, um mehrere Rohstoffquellen zu sichern und Lieferausfälle abzufedern. Der deutsche Autobauer Mercedes-Benz hat Probleme mit der Versorgung mit Lithium bereits rechtzeitig erkannt und 2022 eine Liefervereinbarung mit einem kanadischen Unternehmen geschlossen, dessen Verarbeitungsanlage ab 2026 aus Brandenburg jedes Jahr rund 24.000 t Lithiumhydroxit liefern soll. Der Rohstoff dafür stammt aus Minen mit einem nachhaltigen Konzept. Auch Lithium-Recycling soll für Mercedes-Benz eine große Rolle spielen. Der Autokonzern baute dazu im badischen Kuppenheim eine Batteriefabrik.

    European Lithium: Ab 2027 geht es in Österreich mit der Wolfsberg-Mine los

    Mercedes-Benz setzt bei Lithium konsequent auf eine Mehr-Quellen-Strategie. Angesichts von steigenden Frachtraten, Zöllen und zunehmenden geopolitischen Konflikten rückt auch Europa wieder stärker in den Fokus der Industrie. Der bayerische Sportwagen-Bauer BMW hat mit European Lithium bereits eine Abnahmevereinbarung geschlossen. Ab 2027 will European Lithium im österreichischen Wolfsberg das „weiße Gold“ fördern. Aktuelle Medienberichte gehen davon aus, dass Wolfsberg allein für rund 4,5 Prozent der weltweiten Lithiumproduktion stehen könnte. Schon heute entsteht in Saudi-Arabien gemeinsam mit Arabian New Energy eine Anlage zur Umwandlung des österreichischen Erzes in Lithiumhydroxid. Dank der niedrigen Energiepreise dort sollen die Verarbeitungskosten satte 80 % unter dem europäischen Niveau liegen.

    Der Produktionsstart Ende 2027 könnte für European Lithium zur richtigen Zeit kommen – das Unternehmen geht davon aus, dass die europäische Nachfrage nach Lithium bis Ende des Jahrzehnts um 1.200 % steigen könnte. Auch das Thema der Diversifikation dürften große Autokonzerne seit Ausbruch des Ukrainekriegs und Trumps Präsidentschaft noch stärker gewichten. Nicht ausgeschlossen, dass European Lithium neben BMW weitere Partner aus Europa von sich überzeugen kann. Der Minenstandort unweit von Österreichs Hauptstadt Wien sowie die geringen Kosten für die Weiterverarbeitung des Lithiums in Saudi-Arabien sind in Zeiten wachsender Unsicherheit gute Argumente. Zwar ist das Angebot aus dem südamerikanischen „Lithium-Dreieck“ noch nicht abgeebbt, doch erscheint eine Eskalation des Konflikts zwischen indigenen Völkern und Lithiumproduzenten nicht abwegig – auch hier hat US-Präsident Donald Trump mit seiner protektionistischen Politik und einigen rücksichtslosen Entscheidungen neue Maßstäbe gesetzt.

    Europa wird neuer Lithium-Hotspot

    Alle Marktforscher und Analysten gehen bis 2030 von einem stark steigenden Lithiumbedarf aus. Bisher liegt die Produktion jedoch in erster Linie in China und Südamerika. Dieses regionale Risiko werden Abnehmer von Lithium reduzieren wollen. Europa fällt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle zu. Hier sorgen Rechtssicherheit, Nähe zu Produktionsstandorten der Autoindustrie und dank Kooperationen im Nahen Osten niedrige Energiekosten für eine unvergleichliche Melange. Die Aktie von European Lithium ist angesichts dieser Perspektive aussichtsreich.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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