05.06.2025 | 05:40
Diese ESG-Innovationen gibt es wirklich: Bayer, Deere & Company, Argo Living Soils
Nachhaltigkeit ist alles andere als langweilig: Unternehmen wie Bayer oder Deere & Company punkten mit technologischen Innovationen, die eher an Elon Musk und SpaceX erinnern, denn an Spezialisten für Saatgut und Landmaschinen. Das kleine kanadische Agrar-Unternehmen Argo Living Soils hat sogar eine Lösung gefunden, CO2-intensive Verfahren im Bauwesen komplett zu revolutionieren. Wir stellen die Geschäftsmodelle vor und wagen einen Ausblick für die drei Aktien.
Lesezeit: ca. 3 Min.
|
Autor:
Nico Popp
ISIN:
ARGO LIVING SOILS CORP | CA04018T3064 , DEERE CO. DL 1 | US2441991054 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017
Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.
Inhaltsverzeichnis:

"[...] Wenn wir unsere Ziele gewissenhaft verfolgen, wird der Markt seine Bewertung auch anpassen, da bin ich mir sicher. Oftmals braucht es nur einen Auslöser. [...]" Ryan McDermott, CEO, Phoenix Copper
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
Tag-Cloud
Aktien-Cloud
Deere & Company bringt Science Fiction aufs Feld
Wenn Landwirte mit Maschinen von Deere & Company neues Saatgut ausbringen, sorgt das ExactShot™-System für großes Staunen. Dank Sensoren und Roboter-Steuerung düngt das System so zielgenau, dass große Mengen Dünger gespart werden können, ohne geringere Erträge in Kauf nehmen zu müssen. Fast noch revolutionärer ist die See & Spray-Technologie: Dabei sorgt eine KI-gestützt Kamera dafür, dass unerwünschte Pflanzen punktgenau mit einem Herbizid behandelt werden. Wie Deere selbst schreibt, konnten Landwirte mit der Technologie den Einsatz von Pestiziden um zwei Drittel senken, was zugleich mehr als 8 Mio. Gallonen Pflanzengift eingespart hat. Derartige Präzisionsansätze, wie sie Deere & Company entwickelt hat, senken Kosten und schonen Böden, Gewässer sowie bedrohte Arten.
Gesteuert werden die Smart-Farming-Systeme über das John Deere Operations Center, eine digitale Plattform, die Echtzeit-Daten zu Feldbedingungen, Maschinenauslastung und Leistungskennzahlen liefert. Landwirte können via Smartphone oder PC ihre Betriebsabläufe überwachen und datengestützt Entscheidungen treffen - vom Aussaatzeitpunkt bis zur Ernte. Das ist nicht nur effizient und senkt Kosten, sondern ist auch nachhaltig. Bei Analysten kommen die Aktie von Deere & Company gut weg: Nach den Zahlen zum zweiten Quartal im Mai 2025 haben zahlreiche Banken ihre Kursziele nach oben angepasst. Beispiele sind J.P. Morgan (Kursziel 540 USD, Neutral), Barclays (530 USD, Overweight) oder Raymond James (560 USD, Outperform).
Bayer will innovativer werden – folgen Zukäufe?
Eher gemischt ist die Meinung der Analysten beim Saatgut-Spezialisten Bayer – im Konsens stufen Analysten den Wert mit „Halten“ ein. Diejenigen Analysten, die sich optimistischer äußern, trauen dem im vergangenen Jahr gestarteten Effizienzprogramm Erfolge zu. Kern der Strategie sind mehr Innovationen rund um Nachhaltigkeit: Geplant sind 3,5 Mrd. EUR zusätzlicher Umsatz durch neue Saatgut-Generationen sowie präzisere Pflanzenschutzlösungen, die mit Hilfe digitaler Tools zielgenauer und ressourcenschonender wirken. Bayer will also so innovativ werden, wie es John Deere bereits ist. Auch Zukäufe scheinen beim Konzern aus Leverkusen nicht ausgeschlossen.
Argo Living Soils: Schrumpft diese Technologie unseren CO2-Ausstoß?
Bereits mit dem Anspruch, Innovationstreiber zu sein gegründet, wurde das kanadische Unternehmen Argo Living Soils. Das junge Unternehmen entwickelt und produziert organische Produkte wie Bio-Dünger, Wurmkompost und andere Zusatzstoffe, die landwirtschaftliche Böden auf natürliche Weise fruchtbarer machen. Im Mittelpunkt des Geschäftsmodells steht die Umwandlung von Biomasse in Biokohle. Diese Biokohle verbessert die Bodenqualität in der Landwirtschaft und gilt als nachhaltige Alternative zu Kunstdünger.
Doch in der von Argo Living Soils hergestellten Biokohle steckt noch viel mehr: Das Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, um aus seiner Biokohle Graphen zu synthetisieren. Dieses extrem stabile Kohlenstoff-Nanomaterial lässt sich vielfältig einsetzen – etwa als Additiv in Asphalt, um die Hitzebeständigkeit zu erhöhen, oder als Speicher für Wasserstoff in Energiesystemen. Zunächst will Argo Living Soils sein Graphen als Additiv im Bauwesen einsetzen und hat dafür bereits Partner gefunden. Kürzlich schloss man mit dem Technologieunternehmen Graphene Leaders Canada eine Forschungsallianz mit dem Ziel, Graphen-Nanoplättchen als Zusatz für Transportbeton zu entwickeln. Die Ziele: Die Haltbarkeit verbessern und zugleich durch den geringeren Bedarf an Zement den CO2-Ausstoß im Bau um rund 20 % zu senken. Argo Living Soils und seine Partner halten mit der Technologie einen bedeutenden Hebel zur Senkung von CO2-Emissionen in der Hand – in Deutschland ist die Betonproduktion laut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) die drittgrößte Quelle industrieller Treibhausemissionen.
1.000 % in einem Jahr: Was ist für Anleger drin
Doch rechnet sich der Ansatz von Argo Living Soils auch für Anleger? Vergleicht man die Performance von Deere & Company und Bayer auf Sicht von einem Jahr, hat das innovativere Unternehmen John Deere mit einer Rendite von 32,8 % gegenüber Bayer, das im selben Zeitraum 11 % eingebüßt hat, die Nase vorn. Dass der Hunger nach Innovationen riesig ist und der Markt auch kleinen Unternehmen große Chancen zugesteht, zeigt die Entwicklung der Aktie von Argo Living Soils, wo es auf Sicht von einem Jahr um unglaubliche 1.061 % nach oben ging. Angesichts der noch immer geringen Marktkapitalisierung von 8,9 Mio. CAD und der Pläne, dass die jüngst geschlossene Forschungsallianz bis Ende des Jahres Ergebnisse liefert, sollten Anleger den ESG-Innovator Argo Living Soils auf dem Schirm haben. Hält die Technologie was sie verspricht, ist das Unternehmen ein Übernahmekandidat – zu viele Konzerne suchen händeringend nach nachhaltigen Innovationen.
Interessenskonflikt
Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.
Risikohinweis
Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.
Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.
Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.