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03.01.2024 | 06:00

Bayer, Defence Therapeutics, Pfizer – anschnallen für den Rebound

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Bildquelle: pixabay.com

Sobald das Jahresende naht, beginnt der versierte Aktieninvestor die Steueroptimierung seines Aktienportfolios. In dieser Zeit sind Anleger besonders darauf bedacht, ihre Investitionen zu überprüfen und strategisch so anzupassen, dass die Steuerlast minimiert wird. Dieses Vorgehen, oft als "tax-loss harvesting" oder "Verlustverrechnung" bezeichnet, involviert das geschickte Realisieren von Verlusten, um Kapitalgewinnsteuern zu reduzieren, die auf Gewinne des gleichen Jahres anfallen. So werden Aktien, die sich im Jahresverlauf nicht so gut entwickelt haben, im Dezember oft noch einmal abverkauft. Im neuen Jahr verschwindet der Verkaufsdruck und die Aktien können ihren Rebound starten. Wir sehen uns heute drei mögliche Kandidaten an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035

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Inhaltsverzeichnis:


    Bayer – 2024 soll der Turnaround gelingen

    Die Bayer Aktie verzeichnete 2023 einen Verlust von gut 30 %. Die Herausforderungen für das Unternehmen umfassen Umsatzrückgänge in der Sparte Crop Science, Rückschläge bei klinischen Studien, glyphosatbezogene Rechtsstreitigkeiten sowie eine hohe finanzielle Verschuldung. Doch es mehren sich die Zeichen, dass der Kursabsturz nach dem Scheitern des Blutverdünners Asundexian übertrieben gewesen sein könnte. Denn zuletzt haben die Organe der Gesellschaft vermehrt Aktien gekauft, was stets als gutes Zeichen gewertet werden kann, und zum anderen gibt es Erfolge bei einigen Medikamenten wie Nubeqa und Kerendia zu verzeichnen.

    Außerdem gab es kurz vor dem Jahreswechsel endlich wieder eine positive Entscheidung zugunsten von Bayer in einem Glyphosat Prozess. Damit wurden 10 der letzten 15 Klagen gewonnen. Daraus könnte man ableiten, dass die Rückstellungen für die Rechtsstreitigkeiten in diesem Bereich ausreichen dürften. Trotzdem ist ein Ende der Klagewelle noch nicht in Sicht und es kann teilweise auch über mehrere Instanzen gehen, wenn in einem ersten Urteil sehr hohe Schadensersatzzahlungen verhängt wurden. Diese werden in den nächsten Instanzen häufig reduziert. Diese Unsicherheit belastet den Aktienkurs schon länger.

    Daher wurde von aktionistischen Aktionären eine Zerschlagung des Konzerns gefordert. Hier ist bis jetzt keine Entscheidung gefällt worden. Man erwartet vom neuen CEO Bill Anderson, dass er am 5. März auf dem Capital Markets Day seine weitere Strategie genau darlegt. Am gleichen Tag werden auch die Ergebnisse des 4. Quartals veröffentlicht. Wird das Ziel von 11,3 bis 11,8 Mrd. EUR EBITDA erreicht, liegt man bei einem bereinigten Ergebnis je Aktie zwischen 6,20 EUR und 6,40 EUR. Auf den aktuellen Aktienkurs von 34,25 EUR gerechnet ist das ein Faktor von 5,4. Es gibt einige Baustellen, aber das Potenzial nach oben ist definitiv vorhanden.

    Defence Therapeutics – Phase-I Studie kann beginnen

    Defence Therapeutics hat einen enormen Durchbruch in der Arzneimittelzustellung erreicht. Mit der Entwicklung der Accum™ Technologie weist das Unternehmen im Vergleich zu traditionellen Methoden eine bis zu zehnfach erhöhte Wirksamkeit bei dem Transport von Medikamenten an infizierte Zellen auf. Diese neuartige, patentierte Technologie stellt einen Wendepunkt in der Behandlung von Krebs dar, indem sie bestehende biologische Hürden für die bisherigen Krebsmedikamente überwindet. Für die Krebsbekämpfung hat sich das Chemotherapeutikum AccuTOX™, ein injizier bares Krebsmolekül, bei Tests bewährt.

    Am 11. Dezember konnte das Unternehmen die Genehmigung der FDA für eine Investigational New Drug-Anwendung für eine klinische Phase-I Studie mit AccuTOX™ zur Behandlung von soliden Krebstumoren verkünden. Die primäre Zielsetzung der Studie besteht in der Ermittlung der sichersten Dosierung, um AccuTox™ zusammen mit Opdulag™ bei Patienten mit inoperablem Melanom einzusetzen. Damit ist ein Meilenstein geschafft. Jetzt gilt es die Ergebnisse aus den präklinischen Tests zu bestätigen, die bereits eingeschränktes Tumorwachstum und bei 70 % sogar ein vollständiges Therapieergebnis zeigten. Damit würde Defence Therapeutics ein Milliardenmarkt offenstehen.

    Bis 2029 soll sich der Markt der soliden Tumore mehr als vervierfachen bis auf über 900 Mrd. USD. Doch die Accum™ Technologie ist nicht nur eine Ergänzung zu bereits zugelassenen ADC (Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten) Therapien, sondern bildet auch die Grundlage für Eigenentwicklungen innovativer Impfstoffe des Unternehmens. Trotz der vielen guten Nachrichten und Studienergebnisse ist die Aktie zum Jahresende unter Druck gekommen. Der Bereich rund um 2,19 CAD hat jetzt dreimal gehalten. Derzeit notiert die Aktie bei 2,33 CAD. Bei positiven Studienergebnissen kann es schnell wieder in Richtung des Jahreshochs vom letzten Jahr bei 4,85 CAD gehen.

    Pfizer – langfristig sieht es gut aus

    Die Aktie von Pfizer hat im vergangenen Jahr fast 45 % an Wert verloren. Dabei war die deutlich zurückgegangene Nachfrage nach dem Corona Impfstoff einer der Gründe, warum die Zahlen nicht mehr so gut waren wie im Vorjahr. Die Gewinne aus den hochprofitablen Corona Jahren hat der Konzern in die Zukunft investiert. Das Unternehmen hat die Übernahme von Seagen für 43 Mrd. USD abgeschlossen, um seine Präsenz auf dem schnell wachsenden Markt für Krebsmedikamente zu stärken. Das Portfolio wurde so um 3 zugelassene Krebsmedikamente erweitert.

    Noch im Januar will Pfizer die Preise für 124 Medikamente erhöhen, während die Tochtergesellschaft Hospira bei 22 Produkten den Verkaufspreis anheben will. Als Grund werden die Preisverhandlungen mit der US-Regierung angegeben, die im Zuge des Inflation Reduction Act in diesem Jahr geführt werden. Steigende Umsätze könnte auch die erhöhte Nachfrage nach Paxlovid bringen. Aufgrund der gestiegenen Covid-Zahlen der Variante JN.1 wird das Medikament zur Behandlung verstärkt nachgefragt. Auf der anderen Seite laufen einige Patente in den kommenden 4 Jahren aus, die Pfizer viel Geld in die Kassen gespült haben.

    Mitte Dezember hat die FDA hat die Kombination PADCEV mit KEYTRUDA zur Behandlung von fortgeschrittenem Blasenkrebs zugelassen. Die Kombination hat die Überlebensraten fast verdoppelt und eröffnet eine Alternative zur Platin-haltigen Chemotherapie als Erstlinienbehandlung. Das könnte den Umsatz anheben. Obwohl zuletzt der Umsatz des letzten Quartals unter den Erwartungen lag, war der Gewinn höher als prognostiziert. Der Konzern erhöhte die Dividende um 2,4 %. Am 1. März werden 0,42 USD je Aktie für das letzte Quartal gezahlt. Das bedeutet eine Dividendenrendite von 5,8 % bei einem Aktienkurs von 28,79 USD.


    Alle drei vorgestellten Kandidaten haben im vergangenen Jahr Federn lassen müssen. Doch die Börse hat wie so oft übertrieben. Bei Bayer ist ein Medikamenten-Kandidat nicht gleich ein Viertel des Unternehmens wert, und auch bei den Glyphosat Klagen geht es langsam voran. Eine Aufspaltung des Konzerns könnte sich positiv auswirken. Defence Therapeutics hat eine patentierte Plattform geschaffen, die Wirkstoffe dahin bringt, wo sie hingehören und kann dabei biologische Barrieren überwinden. Das optimiert die Wirksamkeit der Medikamente und bietet viele Skalierungsmöglichkeiten. Bei positiven Phase-I Studienergebnissen wird die Aktie schnell wieder abheben. Pfizer leidet unter den letzten „fetten“ Jahren. Dieses Jahr waren die Zahlen erwartungsgemäß deutlich schlechter. Aber der Konzern zahlt eine hohe Dividende und hat bereits Geld in die Zukunft investiert.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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